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falls in diesem Rundumgang gelagert, um es vor Nässe und Schnee trocken zu halten
. Auch der Schutz vor Kälte und widrigen Wetterverhältnissen ist durch solche
Maßnahmen deutlich verbessert worden. Später hat man in der gebräuchlichen
Bauweise auf diesen Rundumgang verzichtet. Immer noch sind aber wetterseitige
Stirnseiten eines Gebäudes (Westseiten) durch sogenannte Voll- oder Halbwarme
bzw. Kleinwalme geschützt worden.
Vor dem 17. Jahrhundert, als der Bergbau systematischer betrieben wurde,
brauchte man auch ortsansässige Bergbauarbeiter. Es ist überliefert, dass diese an
den Ortsrändern angesiedelt wurden, vor allem im Hölzle. Man kann es auch noch
an der Bauweise der Häuser in etwa erkennen, denn sie waren kleiner und primitiver
gebaut. In den Ortsteilen Außendorf und Ebnet sind ebenfalls Reste dieser
Besiedlung vorhanden.
Rathaus, Schulhaus und Pfarrhaus
Bis zum Jahre 1832 besaß Gersbach kein eigentliches Rathaus, da die Vögte die
Unterlagen im eigenen Haus aufbewahrten und auch hier die Amtsgeschäfte abwickelten
.
Von der Vergangenheit besitzen wir sehr wenige Kenntnisse. Im 30-jährigen
Krieg muss, so scheint es, alles „Interessante und Wissenswerte", wie Bücher, Urkunden
usw., vernichtet worden sein. Beim großen Brand im Jahre 1784 ist auch
das Haus des damaligen Vogts mit abgebrannt, wie im Jahr 1832, als das Haus des
Vogts Greiner niederbrannte, der selbst mit seiner Familie ums Leben kam. Auch
hierbei sind alle wichtigen Dokumente vernichtet worden.
In den 30er-Jahren des 19. Jahrhunderts kam es dann endlich dazu, dass ein
Rathausneubau erfolgte. Bald stellte sich jedoch heraus, dass dieser zu klein geraten
war. Da auch die Schule räumlich nicht mehr den damaligen Ansprüchen
genügte, wurde der Beschluss gefasst, ein neues Rat- und Schulhaus in einem
Gebäude unterzubringen. Im Jahre 1853 wurde dieses fertiggestellt und bezogen.
Das Gebäude kostete 26 000 Gulden und ist dann im Jahre 1901 nochmals umgebaut
worden.
Ende der 40er-Jahre des 19. Jahrhunderts wurde ein drittes Pfarrhaus errichtet.
Um dem sumpfigen Untergrund und der damit verbundenen Feuchtigkeit zu begegnen
, hat man das Haus mit 3 Gewölben unterkellert. Das 1. Pfarrhaus ist während
des großen Dorfbrandes im Jahre 1784 abgebrannt und das 2. Pfarrhaus, das
nach dem Großbrand errichtet wurde, ist später wieder abgerissen worden.
Kleinkinderschule
Gegen Ende der 90er-Jahre des 19. Jahrhunderts wurde auf Betreiben des damaligen
Alt-Bürgermeisters Johann G. F. Meier eine eigenständige Kleinkinderschule
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