Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-01/0069
So liegen auf engstem Raum insgesamt vier Schanzen - eine sehr seltene Konstellation
und ein auch heute noch beeindruckendes Zeugnis der Befestigungskunst.

Die Gesamtanlage wurde zusätzlich von einem starken Westwall geschützt. Dieser
gehörte zu dem Gesamtsystem103) von starken Grabenwällen bis zu fünf Metern
Höhe. Sie wurden östlich von Hasel aus - entlang am alten Hasler Grenzweg
(Grenze Vorderösterreich zur Markgrafschaft) und westlich vorbei an den „Mett-
len" - bis hoch zur „Hohlen Eiche" in mühsamer Schanzarbeit angelegt. Eine heute
kaum noch vorstellbare Fron-Schinderei von Hand, mit kurzen Holzschaufeln,
einfachen Hau-Hacken und hölzernen Schubkarren.

Schanzanlagen bei Hasel

Wie oben beschrieben, sicherten vier Schanzen einst den „Mettlenkopf', weitere
zwei Vorposten lagen an dem alten „Hasler Grenzweg" zwischen der „Stubentür" und
den Höfen von „Metrien" bei Gersbach. Eine große, gut im Gelände verfolgbare, bis
sieben Meter hohe Wallgrabenlinie schützte diese historisch wichtige Straße.

Als Wachposten über das Wehratal fungierte die Schanze auf dem „Kämpfenla-
gerkopf" - die wiederum selbst durch mehrere massive „Wallstaffeln" im Süden
und Westen gesichert wurde. Hier erreichen die „Wallkronen" oft Höhen bis zu
fünf und die Wallseitenprofile bis zu neun Metern Länge.

Pie gesamte Anlage ist in dieser Form einzigartig und trägt in ihrem Anlageprofil
noch starke spätmittelalterliche Züge wie z. B. einen „Vörhof', von dem man nur
über eine - wohl einziehbare Brücke - in die Hauptanlage gelangte. Gleichzeitig
musste die Anlage ehemals mit einem starken Palisadenzaun gesichert worden sein.

Bei der zeitlichen Einordnung gehen wir davon aus, dass sie eventuell noch früher
als im Dreißigjährigen Krieg errichtet wurde und vielleicht sogar im Zusammenhang
mit den spätmittelalterlichen und frühen neuzeitlichen Letzen von 1444-
1525 zu sehen ist.

Insgesamt sechzehn Einzelanlagen konnten zwischen der Wehra im Osten und
Hasel im Westen dokumentiert und vermessen werden, darunter auch ein über einhundert
Meter langer und bis zu zwölf Metern hoher Sperrwall am südlichen
„ Wolfristkopf'.

Pass-Sicherung zwischen Wiechs und Minsein auf dem Dinkelberg

Zwischen Wiechs und Minsein liegt eine große Passweg-Sicherung und war - so
belegen die Vergleiche mit bereits erforschten Anlagen - eine so genannte
„Gatter"- oder „Barriere"-Sicherung, wie sie auch bei Hasel, Kürnberg und Gersbach
errichtet wurden. Ein ausgeklügeltes Wallgraben-System sicherte diese historische
Wegverbindung und folgt - noch heute gut erkennbar - dem natürlichen topographischen
Profil dieser Spornlage.

67


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-01/0069