Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 1.2009
Seite: 100
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-01/0102
innern Wald und in Fetzenbach sich Spuren von Glashütten nachweisen lassen.
Ebenso ist im unteren Rauschbach in Johannes Ühlins Matte gegen der Glasmatt
hin, eine Stelle wo nach Überlieferung ein Haus in früheren Jahren gestanden sein
soll; soviel steht fest, dass dort noch jetzt sich ein ebener Platz befindet auf welchem
ein Haus gestanden sein könnte oder eine ebensolche Glashütte."30)

Und Kneusslin berichtet an anderer Stelle:

„Die Besiedlung von Fetzenbach wird wohl gleichzeitig mit der von Gersbach
geschehen sein, und jedenfalls ursprünglich durch Glasbläser. Denn bis vor 60 Jahren
die Straße gebaut wurde durch den Glasberg nach Schwarzenbach konnte man
oberhalb der Bielmatt wo jetzt der Wegweiser steht, noch eine Menge Glaskränzlein
(Abb. 19) und verglaste Steine (Abb. 18) finden als Beweis, dass dort früher
eine Glashütte gestanden hat. Auch an der Saugrabenstraße nächst dem Wald fand
man eine solche Spur."31)

Alle Oberflächenfunde der AG MINIFOSSI kamen und kommen nach Freiburg,
wo sie fachwissenschaftlich begutachtet und auch dort archiviert werden. Grabungen
werden von uns grundsätzlich abgelehnt, da sie die Fundhorizonte für immer
zerstören und eine fachwissenschaftliche Auswertung nicht mehr zulassen.
Raubgräberei ist auch in Gersbach ein Thema, weshalb wir vorsorglich auf detaillierte
Orts- und Fundangaben verzichten.

Über die Fundbewertungen32) - darunter auch archäologisch durchaus als sensationell
zu bezeichnende Exponate - durch den Glas-Experten Dr. Jenisch33) kann
eine der Gersbacher Glashütten dem 14. Jahrhundert zugewiesen werden. Sie gehört
also zu den frühen Glashütten im Schwarzwald und ist die bislang älteste der
acht nachgewiesenen Glashütten in unserem Untersuchungsgebiet. Die weiteren
Glashütten - soweit datierbare Funde vorliegen - wurden in die zweite Hälfte des
15. Jahrhunderts und ins frühe 16. Jahrhundert eingeordnet.

Das neue Gersbacher Wald & Glas-Zentrum (WGZ)

Aufbauend auf diesen Forschungsergebnissen, mehreren Vorträgen sowie einer
verstärkten Öffentlichkeitsarbeit wuchs nun auch in Gersbach der Wunsch, diese
Erkenntnisse sowie die umfangreichen Funde zum Aufbau eines Wald & Glas-
Zentrums einzusetzen. Mit dem Ziel, an die jahrhundertelange Tradition der Waldglashütten
und des Waldgewerbes anzuknüpfen, darüber zu informieren und so
auch die Erinnerung daran wach zu halten.

Aber auch, um die einzelnen Glaswüstungen als Bodendenkmäler zu schützen
und bei forstwirtschaftlichen Arbeiten nachhaltig zu schonen. So fand ein konstruktiver
Gedankenaustausch zwischen allen dafür Verantwortlichen vor Ort an
den originalen historischen Glashütten-Standorten statt.

Nach zweijähriger intensiver Planungs- und Aufbauarbeit durch die WGZ-Lea-
der-Planungsgruppe Gersbach, fachkompetent von Brigitte Weber (Schopfheim)

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