http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-01/0108
Projekte beispielsweise im Württembergischen Landesmuseum Stuttgart oder im
„Haus der Natur44 auf dem Feldberg.
Abb. 2: Vielerlei Vorarbeiten: Altsstellungsdesigner Burkhard Pfeifroth (links) und Museumsleiter
Jan Merk bringen die Modelle für die „Taufgruppe" ins Museum.
Kleine Szenen machen historische Aspekte erfahrbar
Besonders gut gelungen ist in Müllheim, dass das imposante Dachgeschoss
durch die geschickte Anordnung der Exponate in so genannten Themeninseln
nichts von seiner großartigen Raumwirkung eingebüßt hat. Keine Stellwand versperrt
den Blick in die Tiefe, das eindrucksvolle originale Dachgebälk bietet
gleichsam einen authentischen Kontrapunkt zu dem Gezeigten. Auch die Dachgauben
, die den Raum belichten, werden spielerisch ins Geschehen einbezogen: In einer
der Fensternischen steht ein Fernrohr. Schaut man hindurch, sieht man nicht
nur den Balkon des Hotels „Stadthaus" auf dem gegenüberliegenden Marktplatz,
sondern auch Gustav Struve, der dort in stummer Gestik eine revolutionäre Rede
hält. Sie hat im September 1848 an eben diesem Platz tatsächlich stattgefunden.
Ein anderes Dachfenster bildet quasi einen perfekten symmetrischen Rahmen um
den echten Blauen, den Hausberg des Markgräflerlandes, den man von dieser Stelle
aus sehen kann. Eine weitere kleine Inszenierung, die einen Aspekt der Themeninsel
„Eine protestantische Region'4 spielerisch erfahrbar macht, ist die Taufszene
an einem Taufstein aus der evangelischen Stadtkirche Müllheim: Zwei Trachtenträgerinnen
stehen am Taufstein, die „Gotti" hält das Taufkind, das kunstgerecht
in ein Taufkissen mit prächtigen Sankt Galler Spitzenbordüren eingebunden ist. Es
106
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-01/0108