http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-01/0155
Freiburg wusste nun, wo die Feuersteine zu finden waren, und beauftragte den
Bergrichter und Gutachter von Carato mit der Bergung. Dieser verwendete
bei seiner Suche nach dem Hornstein ein pflugartiges Schürf gerät, wodurch die
Ausbeute viel ergiebiger wurde.
Zu den bisher fündigen Ortschaften kamen nun auch Inzlingen und Wehr hinzu.
Überall wurde gebuddelt und gegraben, wobei man keinerlei Rücksicht auf Flurschäden
nahm. Deshalb forderte der Minseiner Stabhalter Anton Bernbach von
Freiburg eine Schadensbegleichung, die auch genehmigt wurde.
Die Feuersteine für die Vorderlader-Gewehre sollten folgende Eigenschaften besitzen
: Die Knollen mussten sich spalten lassen, durften beim Einspannen in die
Batterie nicht platzen und sich auch nicht schnell abnutzen. Im Unterschied zu den
französischen Feuersteinen von Troyes (Champagne) sollten sie auch noch im
stumpfen Zustand das erforderliche Feuer geben.
Der Herstellungspreis in den österreichischen Vorlanden lag nach Einschätzung
des Bergrichters von Carato geringfügig höher als der Import aus Frankreich.
Als Sammelort der Steine aus unseren Ortschaften wurde Rheinfelden (heute
Rheinfelden/Schweiz) bestimmt. Das Mineral durfte wegen Entzündungsgefahr
nur in Holzfässern aufbewahrt und weiter transportiert werden.
Quelle:
Badisches Generallandesarchiv Karlsruhe, 229/86278
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