Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 23
(PDF, 29 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-02/0025
Alle diese hier aufgeführten verschiedenen Belege sprechen noch nicht unbedingt
gegen eine Wüstung im Bereich „Schoren". Man könnte ja immerhin noch annehmen
, dass in Folge des Abgangs dieser frühen Siedlung eine Unsicherheit in der
Benennung aufgetreten ist. Deshalb war es notwendig, in Efringer, Kirchener und
Huttinger Berainen die frühere Situation an der dortigen Gemarkungsgrenze zu
Wintersweiler zu überprüfen.

Dort finden wir dann von diesen Orten aus gesehen überraschende Aussagen: So
heißt es 1406 „acker in der Engi in der von Wiler ban". Im gleichen Jahr: „acker ze
Wiler in dem ban bi der weschbach lit zwischen... der Mülimatten ze Winterswiler"
und „acker vor der Kilchgassen ze Wiler".

Zwischen 1406 und 1858 wird die „Egd" an der Gemarkungsgrenze Wintersweiler/
Efringen 7 Mal „Wiler- oder Weiler Eck(t)" genannt. Hier soll nur der erste und
letzte Beleg aufgeführt werden: 1406 „An Wiler Egg", 1858 „auf der Weiler Ekt".

1469 besitzt ein Wintersweiler Bürger Grund und Boden im Efringer Bann. Dabei
wird er wie folgt bezeichnet: 3 Mal „Vogelbach von Wiler" und 5 Mal „Vogelbach
von Winterswiler".

1522 wird ein Pfad genannt, „der von Wyler gon Vischingen gadt". Damit ist wohl
der „Fischinger Pfad" gemeint.

Der eindeutigste Beweis dafür, dass mit „Weiler" der Ort „Wintersweiler" gemeint
ist, befindet sich in einem Berain des Klosters Istein von 1387. Darin werden unter
der Überschrift,in Wiler oder Winterswiler" dortige Güter und Gefälle des Klosters
aufgeführt. Dabei wird auch unter Huttingen ein „wiler acker" erwähnt (S. 44 a).

Ergebnis

Zu den von Erika Schillinger angeführten Weiler-Belegen ist Folgendes festzustellen
: Der Egringer „Weiler Weg" heißt so, weil er nach Wintersweiler führt. (Dasselbe
gilt natürlich auch vom „Weiler Pfad") Das „Weilerholz" wurde durch seine
Lage an der Gemarkungsgrenze zu diesem Ort so benannt. Die Mappacher Flur
„Unterm Weilerholz" liegt unmittelbar unter dem Wintersweiler Wald, und das daran
anschließende, 1695 erstmals genannte „Weilermättle" gehörte wohl ursprünglich
Bauern von Wintersweiler.

Diese Bezeichnungen kamen deshalb zustande, weil die Bewohner von Egringen
und Mappach den benachbarten Ort Wintersweiler eben früher oft nur „Wiler"
nannten.

Dies ist nicht einmalig, denn für Kippenheimweiler bringt Albert Krieger in seinem
„Topographischen Wörterbuch des Großherzogtums Baden" für das Jahr 1417 den
Beleg „wilre".1} Wolf gang Kleiber führt in seiner Dissertation über die Flurnamen
von Kippenheim und Kippenheimweiler für den letzteren Namen mehrmals die

23


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-02/0025