http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2009-02/0055
Interessanterweise hat der Geograph Hugo Heim 1971, also förmlich im letzten
Augenblick, die traditionelle Anbaustruktur am Beispiel von Wintersweiler (und
Schallbach) kartographisch dokumentiert2. Die von ihm entworfene Karte lässt die
letztmals praktizierte Zeigbindung erkennen. Er schreibt: „In der nördlichen Mulde
lehnt sich an den südexponierten Hang 1971 die Blattfruchtzelge, die im Osten
ohne scharfen Übergang, im Süden durch einen Wieslandstreifen in der Muldensenke
getrennt, an die Winterfruchtzeige anschließt. Die südliche Mulde trägt
auf drei Seiten die Sommerfruchtzelge. Wie auch in Schallbach ist in dem Flurbereich
, in welchem bereits ein neues Wegsystem errichtet worden ist (südöstlich des
Dorfes), ein gemischter Anbau festzustellen, während in den übrigen Teilen der
flürige Anbau noch recht rein ist." Außerdem bemerkt er: „Durch die Aussiedlung
wurde das Zelgensystem nur geringfügig gestört." Die Karte zeigt auch, dass 1971
in der Nordostecke der Gemarkung (im Bereich von „Stielackern") ein Teil der
Äußeren Zeig der Winterfruchtzeige zugeschlagen worden war. Es ist anzunehmen
, dass kleinere Veränderungen bei der Zeigabgrenzung schon früher üblich waren
.
Literatur
1) SCHÜLIN, F., Merkwürdiges im Umbruch und Wandel der Agrarwirtschaft im Markgräflerland
der Regierungszeit des Markgrafen Karl Friedrich. In: Das Markgräflerland Heft 1/2, 1976, S. 4 ff.
2) HEIM, H., Wandel der Kulturlandschaft im südlichen Markgräflerland. In: Basler Beiträge zur
Geographie (1977) Heft 20, S.117 ff.
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