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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 64
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Abb. 8: Beispiele für den althergebrachten Küchenßurgrundriss. Links: Im Bläserhof 6 (Haus
Reinauer), rechts: Hintere Dorfstr, I (Haus Gempp). Grobskizzen aus dem Jahre 1937 (Vohburger).

K-Küche, Ka=Kammer, St=Stube, F=Flur, L-Laube

Beide Häuser besitzen noch alte Sparrendächer. Die im Hause Reinauer gut erkennbare
Schwärzung der Balken erinnert an die Zeiten, als der Rauch noch über
die Rauchkammer frei in den Dachraum abzog. (Das hatte als positive Nebenwirkung
den Schutz vor Schädlingen.) Wenige Dezimeter - von innen gesehen - vor
der Giebelmauer erhebt sich der erste Binder mit liegenden Stuhlsäulen. Der
nächste Binder folgt dann in der Dachmitte, der dritte schon wieder vor der gegenüberliegenden
Giebelwand. Die Häuser Gempp und Reinauer besitzen bereits den
Dachraum freihaltende liegende Stühle (s. Abb. 2). Kräftige Andreaskreuze versteifen
das Dachwerk in der Längsrichtung. Natürlich fehlen auch die Aufschieb-
linge nicht, die zweierlei Vorteile haben. Sie ermöglichen, die Dachfläche unten
flacher zu neigen und damit einen besseren Dachüberstand zu erzielen. Außerdem
muss so der Sparrenfuß nicht ganz außen in den Dachbalken eingezapft werden.
Bei Steinhäusern, auch bei Scheunen, wurden im Allgemeinen Pfetten oder
anderes Dachgebälk nicht direkt mit den Giebelmauern verbunden (anders als bei
Fachwerkhäusern!). Im Haus Reinauer lagern allerdings Pfettenenden knapp im
Giebelmauerwerk auf. Im Haus Gempp ist eine alte Speichertreppe, deren Stufen
aus starken Dreikanthölzern bestehen, erhalten.

Die älteste Beschreibung der beiden Anwesen ist den Brandversicherungsakten
des Jahres 184317 zu entnehmen. Damals gehörten zum heutigen Anwesen Gempp
(damals Haus Nr. 20/21)

•) das Wohnhaus mit gewölbtem Keller und Laube,

•) der Wohnungsanbau (1 Stock Mauern, 1 Stock Riegel) von 1781,

•) ein ans Wohnhaus angelehnter Trottschopf (von etwa 1750),

•) ein Waschhaus,

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