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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 69
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blicke in die Fachwerkkonstruktion. Offensichtlich hat der Fachwerkgiebel im
Lauf der Zeit Veränderungen erfahren. Die jetzt sichtbare Füllung der Gefache
muss zu unterschiedlichen Zeiten erfolgt sein. Im Giebeldreieck sehen wir noch
das altertümliche Flechtwerk mit Lehm, andere Teile sind später mit kleinen Gesteinsbrocken
und Mörtel gefüllt worden. Bei der Ersetzung eines alten Gruppenfensters
durch eine einfache Rechtecköffnung hat man Backstein wiederverwendet
. Herausgemorschte Stellen im Balkenwerk wurden einfach mit Steinbrocken
und Ziegelschutt gestopft. Dass die Brustriegelkette des Wohngeschosses in der
linken Giebelhälfte tiefer liegt als in der rechten, ist selten zu beobachten und ab
dem 18. Jahrhundert ganz ungebräuchlich. Irgendwann wurde das Fachwerk verputzt
, auf der Traufseite ist eingekratzt „1862" zu lesen, was vielleicht nur auf ein
Neuverputzen hinweist.

Abb. 10: Fachwerkgiebel des Hauses Dorfstraße 14

Bei genauerem Hinsehen kann man den Rest eines einstigen dreiteiligen Gruppenfensters
entdecken. Nur das rechte Teilfenster blieb (vermauert) erhalten. Die
jetzige Öffnung ersetzt das mittlere und linke Fenster. Solche mehrteiligen holzgerahmten
Fenster entsprechen stilistisch den steinernen Drillingsfenstern des Hauses
Gempp. (Entsprechende Fachwerkfenster sieht man z. B. in Otlingen am „Koger-
haus" oder in Istein an der „Arche".) Die Altersangabe im Brandversicherungsbuch
von 1843 weist ins 17. Jahrhundert, was wohl zutrifft, auch wenn „ohngefähr
170 Jahre" mit Vorsicht aufzunehmen ist und das Gruppenfenster sogar noch auf
eine frühere Entstehung hindeuten könnte.

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