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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 70
(PDF, 29 MB)
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Abb. II: Reste eines alten dreiteiligen Fensters sind erkennbar. Vom einstigen rechten (vermauerten)
Teilfenster ist noch der Sturzriegel vorhanden. Die beiden anderen Teilfenster fielen der neuen Öffnung

zum Opfer.

Beim Fachwerk sind alle Balken durch Verzapfung verbunden. Die ältere Form
der Holzverbindung, die Überblattung, die man gelegentlich noch entdecken kann,
(z.B. an dem spätmittelalterlichen Fachwerkbau in Blansingen am Eingang der
Alemannenstraße) gehörte, als das Fachwerk des Hauses Kammerer gezimmert
wurde, schon der Vergangenheit an. An die Stelle der kurzen Kopf- und Fußstreben
(wie noch am genannten Blansinger Haus) sind die stockwerkhohen Langstreben
getreten. Es zählt auch nicht mehr zu den bei uns selteneren „Geschossbauten"
wie das Fachwerkhaus am Welmlinger Brunnenplatz, bei dem das Balkenwerk für
die Erdgeschossdecke bzw. den Obergeschossboden zwischen hauswandhohe
Ständer eingehängt wurde. Bei den allermeisten noch existierenden Fachwerkbauten
unseres Landes hat man ja Stockwerk für Stockwerk einzeln abgezimmert
und diese aufeinandergesetzt. Es gibt bei ihnen also keine über mehrere Geschosse
aufsteigende Ständer oder Streben. An einem Haus wie Im Hinterdorf 10 (Ender-
lin) ließe sich dieser sogenannte „stockwerkweise (auch: kistenweise) Abbund"
wohl zeigen, wenn es nicht ganz verputzt wäre.

Sehr häufig wurde ja Fachwerk nachträglich, im späten 18. und im 19. Jahrhundert
, unter Putz gelegt. Ein weiteres Beispiel ist das Haus Hoffmann, Im Niederdorf
2, in dessen Giebel die vorstehenden, verputzten Pfettenköpfe und der Balkenkopf
eines Unterzuges ebenso wie das auffallend niedrige - zwischen die ursprünglichen
Sturz- und Brustriegel eingefügte - Zwillingsfenster im zurückgesetzten
Obergeschoss den Fachwerkbau verraten. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg

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