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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 71
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wurde in unseren Dörfern und Städten Fachwerk in größerem Umfang freigelegt.
Nun löste man sich endlich von der Vorstellung, verputztes Fachwerk sei nicht nur
besser vor der Verwitterung geschützt, sondern sehe auch nicht so „bäurisch-rückständig
" aus. Es ist heute nicht leicht, an Wohnbauten Fachwerk zu entdecken, das
nicht die einst den Putzauftrag ermöglichenden Kerben aufweist.

Der Anbau am Hause Gempp

Der Anbau des Hauses Gempp besitzt einen Fachwerkgiebel aus dem späten 18.
Jahrhundert (von 1781 laut den Brandversicherungsakten des Jahres 1843). Man
erkennt einen liegenden Stuhl mit Spannriegel unter dem direkt aufliegenden Kehlbalken
. (Zwei Ständer, die unterhalb der Dachpfetten enden, täuschen einen stehenden
Stuhl vor!) Auch im Innern finden wir liegende Stühle. Diese Übereinstimmung
ist nicht selbstverständlich. Es kommt oft vor, dass der Fachwerkgiebel einen
stehenden Stuhl aufweist, dahinter aber liegende Stühle für einen freien Dachraum
sorgen. Charakteristisch ist, dass das Fachwerk des Giebeldreiecks nicht
konsequent an das des ersten Obergeschosses anschließt. Ständer sind gegeneinander
versetzt oder finden gar keine Fortsetzung nach oben, und auch bei den Streben
wurde nicht auf „Rapport" hin gearbeitet. Der an den bei uns allgemein üblichen
stockwerkweisen Abbund gewöhnte Zimmermann empfand diese Unregelmäßigkeiten
in keiner Weise als störend. Der zur Talstraße blickende Scheunengiebel
desselben Anwesens ist in gleicher Weise konstruiert.

Abb. 12: Der Anbau von 1781 am Haus Hintere Dorfstraße 1

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