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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
71.2009, Heft 2.2009
Seite: 133
(PDF, 29 MB)
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Am 22. Dezember brachte dann ein großer Lastwagen mit Anhänger die gesammelten
Sachen nach Grenzach, und am Heiligen Abend wurden die 1.600 kg
Lebensmittel an die Einwohnerschaft verteilt. Der „Bitfelder Anzeiger" schreibt
dazu am 30. Dezember:

„Unsere Gaben sind mit großem Dank entgegen genommen worden und manche
Mutter hat mit Tränen in den Augen das unerwartete Weihnachtsgeschenk nach
Hause getragen."

Die Grenzacher Schulkinder konnten erst nach den Weihnachtsferien ihre Spenden
erhalten. Dazu schreibt Bürgermeister Ewelshäußer am 31. Januar 1948 an die
Gemeindeverwaltung Muttenz: „An die Schulkinder konnten unter vielem andern
allein 236 Paar Schuhe (Leder- und Holzschuhe) verteilt werden, und es konnte
damit der grösste Übelstand so ziemlich voll behoben werden. Auch bei den Erwachsenen
konnte jede bedürftige Familie - und das sind heute bald alle - mit
einem Kleidungs- und Wäschestück oder ein Paar Schuhen beschenkt werden."

Wie willkommen die Spende bei den hiesigen Schülern und Schülerinnen war,
geht aus einem Dankbrief von Schulleiter Haberer vom 11. Januar 1948 an die
Schulleitungen von Birsfelden und Muttenz sowie vor allem an die dortigen Schulkinder
hervor: „Am vergangenen Donnerstag hättet Ihr alle miteinander sollen in
Grenzach sein, als die von Euch so reichlich gesammelten Gaben an die Schulkinder
verteilt wurden. Lachende Buben und Mädchen mit freudig strahlenden Augen
und dankbaren Herzen dachten an Euch und schickten tausendfachen Dank
hinüber über den Rhein. Wie fleißig und unermüdlich müßt Ihr gesammelt haben,
dass eine so große Spende zusammenkam... Da waren die vielen Schuhe, welche
unsere Kinder so nötig brauchten. Denkt Euch, manche Kinder konnten in letzter
Zeit die Schule nicht besuchen, weil sie keine oder schlechte Schuhe hatten. Wie
freuten sie sich, als sie ein Paar gute Schuhe erhielten! Aber ebenso groß war die
Freude bei den Eltern und Kindern, als diese mit Mänteln, Kitteln, Hosen, Unterhosen
, Hemden, Pullovern, Jacken, Mützen, Strümpfen, Wolle usw. usw. nach
Hause kamen."

Am 19. Juni 1948 fand dann die Währungsreform statt, wodurch sich die Versorgungslage
der Bevölkerung schnell verbesserte, so dass solche Spendenaktionen
nicht mehr nötig waren.

Quellenverzeichnis
Gemeindearchiv Grenzach, Akten IX. Faszikel 309 (1947-1948)

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