http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-01/0009
Abb. 2: (Nicht mehr vorhandene) Baugrube in Minsein: Keupertone
Manchmal verrät auch die rote Farbe des Bodens (Maulwurfshaufen, Wurzelteller
umgestürzter Bäume!) das Vorhandensein entsprechender Tone und Mergel
(kalkhaltige Tone), die da und dort auch von Bächen ein Stück weit bloßgelegt sein
können. Beim Bau der neuen Autobahn fielen die roten, graugrünen und weißlichen
Farben dieser Schichtenfolge auf. Der zwischen dem Zurückweichen des Muschelkalkmeeres
und dem Vordringen des Jurameeres entstandene Sedimentkomplex
wird als Keuper bezeichnet (230 - 200 Millionen Jahre vor heute). Seine Entstehung
erfolgte zeitweise unter festländischen Bedingungen. Große Flüsse und Schichtfluten
lagerten ihre vorwiegend feine, zeitweise sandige Schuttfracht ab - noch
immer bei warmem bis heiß-trockenem Klima. Aber auch Meeresüberflutungen
trugen zur Sedimentfolge bei. Wieder wurde, als sich der Sedimentationsraum
vorübergehend verflachte, bei trocken-heißem Klima Gips ausgeschieden, der
ebenfalls abgebaut wurde.
Wir müssen unser Bild vom Dinkelberg als große Muschelkalkscholle also ergänzen
. Der Scholle lagert an verschiedenen Stellen flächenhaft Keuper auf, dazu
kommen eigentümlich schmale etwa Nord-Süd ziehende Keuper-Streifen, auf die
später noch zurückzukommen sein wird. Verschiedentlich trifft man sogar noch
kleine Reste der Schichtdecke an, die nach der Keuperzeit, als das /wra-Meer seine
Herrschaft antrat, auf dem Keuper abgelagert wurde (nach 200 Millionen Jahren
vor heute). Auch wenn die Oberflächengestalt {die Morphologie) dem da und dort
zu widersprechen scheint, lagern sie nur dort, wo Schollen sich in besonderer Tieflage
befinden, was diesen andernorts längst der Abtragung zum Opfer gefallenen
Jura-Schichten einen besonderen Schutz gewährte. Es handelt sich vorwiegend um
dunkle, harte, braungelb verwitternde Kalke (Schwarzer Jura), die neben üppigen
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