http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-01/0012
Obere Muschelkalk etwas näher betrachtet werden. Man teilt ihn ein (von oben
nach unten) in
• Trigonodusdolomit (15 - 20 m)
• Plattenkalke (etwa 25 m)
• Trochiten-Schichten, neuerdings Unterer Hauptmuschelkalk (etwa 25 m)
Dem Erläuterungsheft zum Blatt Basel des Geologischen Atlas der Schweiz entnehmen
wir folgende Beschreibungen, die sich auf den SW-Teil des Dinkelberges
beziehen, in dieser knappen Form aber auch für das gesamte Dinkelberggebiet
Gültigkeit haben.
Trigonodusdolomit: Hellbeige plattige bis bankige Dolomite mit zahlreichen
Silexknollen im obersten Teil; im mittleren Abschnitt Oolithbänke undLuma-
chellenlagen führend.
Dazu folgende Erläuterungen:
Trigonodusdolomit: Namengebend ist die bei uns selten anzutreffende Muschel
Trigonodus sandbergeri. Dolomitgestein unterscheidet sich durch seine chemische
Zusammensetzung vom normalen Kalkstein. Kalkstein = Kalziumkarbonat, Dolomit
= Kalzium-Magnesium-Karbonat (braust, anders als Kalkstein, bei Betropfen mit
Salzsäure nicht oder kaum auf). Frische Bruchflächen sind beim Oberen Muschelkalk
grau, bei den dolomitischen Partien meist gelblich. „Plattig" und „bankig" bezieht
sich auf die Dicke (Mächtigkeit) der Schichten. An manchen Stellen des Dinkelbergs
ist der Trigonodusdolomit eher massig. Silex, auch Hornstein genannt, ist ein knolliges,
aber auch in Bändern auftretendes überaus hartes Gestein aus Kieselsäure. (Auch im
Mittleren Muschelkalk kommen Hornsteinbänder vor.)
Oolithbänke bestehen aus unzähligen kleinen, zusammengekitteten Kalkkügelchen.
Lumachelle ist ein hauptsächlich aus Muschelschalen bestehendes, poröses, aber
festes Gestein. Meistens sind die Muschelschalen zertrümmert (Schillkalke), wohl
bedingt durch starken Seegang in flachem Gewässer.
Der Trigonodusdolomit bildet z.B. die oberen Partien des Hornfelsen-
Steinbruchs westlich Grenzach. Man sieht ihn auch unmittelbar am Rheinufer bei
der Mündung des Riedmatter Sägebächles.
Da die Silexknollen des Trigonodusdolomits der Verwitterung sehr gut widerstehen,
findet man sie, herausgewittert, häufig auf den Höhen des Dinkelbergs auf (frisch
gepflügten) Feldern. Wir wissen dann, dass wir der Obergrenze des Muschelkalks
nahe sind, wobei die Hornsteine allerdings als Verwitterungsrelikte auch noch in
tieferen Lagen auftauchen können.
Plattenkalk: Graue mikritische Kalke mit Dolomitschlieren und -lagen und
oolithischen Bänken im obersten Teil; plattig bis gebankt.
Erläuterungen: Mikritisch: sehr feinkörnige Kalksteine. Die Körnung kann mit
bloßem Auge nicht erkannt werden. Neuerdings werden wieder Plattenkalke in einem
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