http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-01/0015
Steinbruch zwischen Unterminsein und Nollingen abgebaut. Man sieht, leider nur
aus größerem Abstand, die recht gleichförmige Folge von Platten, auch etwas mächtigere
Bänke, die z.T. erst nach der Verwitterung plattig aufspalten. Ebenfalls nicht
direkt zugänglich sind die Plattenkalke beim Hornfelsen-Steinbruch, wo sie etwa die
untere Hälfte der Wand aufbauen. Im Geologie-Führer der Hochrhein-Regionen von
Geyer u. a. wird ein Aufstieg auf dem Fahrweg zum Eichbühlhof östlich Schwörstadt
empfohlen, um u. a. Einblick in die Plattenkalke zu bekommen. Dort sind auch im
„Stefansloch" Bruchschilllagen und eine oolithische Bank zu entdecken, am Fahrweg
darüber auch Trigonodusdolomit.
Tröchitenkalk: Graue, gebankte Kalke mit Dolomitlagen und -schlieren,
mitoolithischenBänken imbasalenTeil, (.. .)mitSchillkalken (=Lumachelle).
Verbreitet sind Trochiten (-Stielglieder von Encrinus liliiformis LAM.),
deren Auftreten aber nicht horizontbeständig ist. Vereinzelt können auch
ganze Exemplare gefunden werden.
Erläuterungen: Die Trochiten (s.o.) treten vielfach in Lagen - oft in großer Masse -
auf. Horizontbeständig: Dies bedeutet, dass Fossilien oder bestimmte Gesteinsmerkmale
auf weite Strecken konstant im selben Niveau des Gesteinsverbandes bleiben.
Sie sind deshalb für die Gliederung eines Schichtenkomplexes wertvoll, da man mit
ihrer Hilfe nahe und ferne Aufschlüsse zueinander in Beziehung setzen kann. Bei
den offensichtlich nicht horizontbeständigen Trochiten ist das nicht möglich. Der
ehemalige Solvay-Steinbruch im Ostteil von Wyhlen über dem Kapellenbachweg
und der „Feisterrasse" erschließt (weitgehend gut zugänglich) fast 40 m Oberen
Muschelkalk - vom Tröchitenkalk bis zu den Plattenkalken.
Die Hasler- und Tschamberhöhle befinden sich im Tröchitenkalk. Im genannten
Geologieführer der Hochrhein-Regionen wird auf einen Aufschluss (Stelle, wo ein
Einblick in den Gesteinsuntergrund möglich ist) im Tröchitenkalk an der Straße
Dossenbach-Schopfheim hingewiesen. Dort gibt es an der Straßenböschung etwa
600 m oberhalb Dossenbach eine Bank mit Trochiten. Nach einer neuerdings erfolgten
Abholzung ist auch am Hang über der Straße Schopf heim-Wehr unterhalb der
Einmündung des Hasler Sträßchens Tröchitenkalk wieder sichtbar.
Der Obere Muschelkalk im Landschaftsbild
Beim Oberen Muschelkalk handelt es sich fast ausschließlich um harte, verwitterungsbeständige
Schichten, die dementsprechend eine steilere Böschung der Hänge
ermöglichen. Versteilt sich der Hang erst über einem sanfter geböschten (meist
waldfreien) unteren Hang wie z.B. zwischen Grenzach und Wyhlen, so liegt das oft
daran, dass hier die von Hangschutt und Lehm bedeckten weicheren, sich deshalb
etwas flacher böschenden Schichten des Mittleren und Unteren Muschelkalkes den
Sockel bilden. Da und dort können auch Sackungsmassen dem Steilhang auf- oder
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