http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-01/0026
weder ganz in die Tiefe des Grabens sank noch mit dem Schwarzwald auf volle Höhe
emporstieg. Diese in einer Zwischenposition verharrenden Schollen, als Bruchstücke
des Sedimentmantels erkennbar (aus Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper und Jura,
aber auch aus späteren, tertiären Sedimenten), bilden heute die Schwarzwaldvorberge,
zu denen auch der Dinkelberg gehört.
Die Vorbergzone (ab Kandern nordwärts) wird von dem aus alten kristallinen Gesteinen
(Granit, Gneis usw.) aufgebauten Grundgebirge des Schwarzwaldes durch
eine große Nord-Süd-V^rwerfung getrennt. (Eine Verwerfung ist eine Bruchstelle
im Gestein. Sie entsteht, wenn ein Gesteinspaket an einer mehr oder weniger senkrechten
Bewegungsfläche in zwei Schollen zerlegt wird. Die eine Scholle wird zur
Hochscholle (Horst), die andere ist nach unten abgeschoben.) Die die Vorbergzone
aufbauenden Schichten des Deckgebirges sind östlich dieser Verwerfung auf den Höhen
des Südschwarzwaldes kaum mehr anzutreffen, da sie schon bei dessen Aufsteigen
von den abtragenden Kräften angegriffen wurden. Solche Schichten erscheinen erst
wieder auf der tieferen Ostabdachung des Schwarzwaldes. Andererseits sind sie in
der Tiefe des Grabenbereichs unserem Blick entzogen, da sie dort unter dem Abtragungsschutt
der aufsteigenden Randgebirge, auch den Ablagerungen eines zeitweise
in den Graben eingedrungenen Meeres und schließlich den Schottermassen, die der
Rhein heranschleppte, begraben wurden.
Abb. 16: Grundgebirgsschwarzwald und Vorbergzone (Markgräfler Hügelland, Weitenauer Bergland,
Dinkelberg). Die Schwarzwaldrandverwerfung setzt sich bei Kandern nach Süden als Rheintalflexurzo-
ne fort. Nach O zweigt die Schwarzwaldsüdrandverwerfung (Kandern-Raitbach-Störung) ab. Sie trifft
auf die Wehratalstörung, zu der die Bruchzone von Wehr gehört.
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