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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 1.2010
Seite: 26
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Salzert nach Degerfelden, die östliche von Maulburg nach Schwörstadt. Diese
Verwerfungen schaffen eine klare Dreigliederung des Dinkelbergs. Der höhere
Ostteil (mit der Hohen Fluni) und der ebenfalls höhere Westteil (mit der St.
Chrischona-Höhe) flankieren einen mittleren, etwa 7 bis 8 km breiten Graben. (In
der Geologie spricht man - anders als in der Umgangssprache - von Graben nur,
wenn die Eintiefung durch Einsinken einer Scholle bedingt ist. Rein durch die Erosion
geschaffene schmale Talfurchen dürfen nur umgangssprachlich als „Gräben"
bezeichnet werden.) Von der Hohen Flum aus lässt sich die Dreiteilung gut erkennen.
Der größte Teil von Nordschwaben liegt schon im Zentralen Dinkelberggraben, die
Verwerfung zieht also im Hang zwischen dem Dorf und unserem Standort durch.
In der Ferne ragt, jenseits des Grabens, das Hirzenleck-Gebiet auf. Dort sind
Schollen ebenfalls kräftig angehoben worden - so weit, dass das Oberrotliegende
am Degerfeider Eichberg - wie dann auch wieder am Maulburger Buchrain - die
400 m-Höhenlinie erreicht. Die andere, westliche Grabenrandverwerfung ist also
ebenfalls in der Landschaft zu erkennen. Wenn wir oben davon gesprochen haben,
dass sich auf tieferen Schollen Keuper erhalten hat, so trifft dies natürlich vor
allem auf den Zentralen Dinkelberggraben zu. Er ist weithin von geringmächtigen
Schichten des Unteren Keupers bedeckt. Aber auch die mächtigeren Schichten des
Mittleren Keupers treffen wir hier häufiger an als außerhalb des Grabens, wo sie im
östlichen Horst nur am Eichbühl, im westlichen nur um St. Chrischona inselhaft
vorkommen.

Die Grabenrandverwerfungen von Nordschwaben und Degerfelden

Wenn wir einmal die östliche, die Nordschwaben-Verwerfung (Maulburg-
Schwörstadt), verfolgen, müssen wir zunächst feststellen, dass sich die Lagerungsverhältnisse
- hier Grabenzone, dort Hochscholle (Horst) - nicht unbedingt in der
Oberflächengestalt der Landschaft abbilden. Das zeigt sich gleich beim Mauerhalde-
buck südlich Maulburg. Die Verwerfung folgt ziemlich genau dem aufsteigenden
Waldrand und quert dann das Wintertal (Wintleter). Es wäre also zu erwarten, dass
der Dinkelbergnordrand östlich dieser Linie höher aufragt als westlich davon, was
offensichtlich nicht der Fall ist. Wenn beim Eingang in das Wintertal Weganschnitte
unter dem Buntsandstein sogar noch Rotliegendes freilegen, beim Maulburger
Friedhof aber in gleicher Höhenlage Muschelkalk den Untergrund bildet, dann muss
man, wenn man die Schichtmächtigkeiten berücksichtigt, mit einem beträchtlichen
Höhenunterschied der entsprechenden Schichten (Sprunghöhe) östlich und westlich
der Verwerfung rechnen. Und nichts davon ist auf der Höhe des Mauerhaldebucks
zu erkennen! Die Muschelkalkkuppe überragt sogar den doch so kräftig gehobenen
östlich anschließenden Buntsandstein. Hier hat offensichtlich die Abtragung nicht bloß
nivellierend gewirkt, sondern sogar ein den Lagerungsverhältnissen widersprechendes
Relief schaffen können - einfach deshalb, weil über längere Zeit hinweg härtere
Schichten des Grabenbereichs ihr größeren Widerstand entgegensetzten als weichere

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