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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 1.2010
Seite: 29
(PDF, 30 MB)
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Mächtigkeit vorhanden. Vom Waidhof über die Mezelhöhe bis Ottwangen stehen die
Waldungen auf den meist schweren, kalten tonigen Böden des Mittleren Keupers.
Ebenso die zwischen Nordschwaben, Karsau und Hollwangerhof sowie nördlich
Nollingen. Hier überall haben sich die kleineren Bäche mit v-förmigen Kerben in
die weichen Tone eingetieft. Überhaupt befinden sich im Zentralen Dinkelberggraben
die wichtigsten Bäche des Dinkelbergs. Das östliche, von Keuperschichten fast
ganz entkleidete, stark verkarstete Plateau dagegen ist praktisch ohne Fließgewässer
und auch das westliche hat eine geringere Gewässerdichte. Alle Dörfer im Zentralen
Graben - außer Mittelminseln und Karsau - liegen auf mehr oder weniger mächtigen
Keuperschichten oder direkt am Rande der Keuperbedeckung, weil nur hier auch auf
der Dinkelberghochfläche Quellen vorhanden sind. Überhaupt befinden sich, wenn
man von den Dinkelbergranddörfern absieht, fast alle Ortschaften des Dinkelbergs
im siedlungsfreundlichen Zentralen Graben.

Der Blick auf die geologische Karte zeigt eine auffallende Erscheinung. Keuper tritt
nicht nur großflächig, sondern auch in mehreren schmalen Nord-Süd ziehenden (streichenden
) Streifen auf. Hier handelt es sich um Keuperschichten, die beim Zerbrechen
der Dinkelbergscholle in dabei entstandene lange, schmale Gräben mit keilförmigem
Querschnitt eingesunken sind. Den Zentralen Dinkelberggraben durchziehen - immer
in NNO-SSW (rheinischer) Richtung - die Keupergräben von Hüsingen, Adelhausen
und Oberminsein. Alle drei weisen außerdem, dem Keuper an verschiedenen Stellen
aufgesetzt, noch Relikte von dunkeln Kalken des Unterjura auf. Außerhalb der Keilgräben
findet sich Unterjura nur noch südlich Brombach auf der Mezelhöhe und der
Bollhalde, wo der Zentrale Graben besonders stark eingesunken ist.

Der Keupergräben von Adelhausen

Zwischen der Maulburger Buchhalde und der Kirchhalde erreicht ein Tälchen
(Niedertal) mit einer Hängemündung den Talraum der Wiese. Das Vorkommen
von Keuperschichten am Pfifferhölzle legt nahe, dass sich dieses Tal in einem der
erwähnten Keilgräben befindet. Landschaftsform und Bau des Untergrundes passen
hier zusammen. Aber schon ab dem Pfifferhölzle sind die Verhältnisse schwieriger zu
durchschauen. Von einer sich nach Süden fortsetzenden grabenförmigen Eintiefung
ist zunächst nichts mehr zu sehen. Und doch lässt sich Keuper weiterhin nachweisen
. Am Ostabhang des Enzelbuck weist die rötliche Farbe frisch gepflügter Felder,
auf denen sich auch keinerlei Muschelkalkbrocken auffinden lassen, auf Keupertone
hin. In dem Gehölz „Fohren" südlich davon finden sich Bruchstücke von dunklem
Gestein mit Gryphäen, Hinweis auf Reste des Unterjura, die ja den Keupertonen
aufsitzen. Wenig nördlich der Einmündung der Adelhauser Rheintalstraße in die von
Hüsingen kommende Kreis Straße erinnern unruhige Geländeformen an einen der
einst zahlreichen Steinbrüche im Unterjura. Im Dorf Adelhausen legten und legen
Baugruben immer wieder Unterjura frei. Zur Zeit ist solcher an der Rheintalstraße
vor der Scheune des Hauses Nr. 28 zu sehen.

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