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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 1.2010
Seite: 31
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Nicht selten wurden neben reichlich Gryphäen und Belemniten zum Teil sehr
stattliche Ammoniten (Arteten) gefunden. Ein Denkmal beim Rathaus zeigt die freie
Nachbildung eines solchen Fossils. Auch Adelhausen liegt also im Keupergräben, was
angesichts der Tatsache, dass sich der Ort nicht in Tallage, sondern auf einem breiten
Rücken hinzieht, der Erläuterung bedarf. Nachdem in der Erdneuzeit Keuper- und Juraschichten
grabenförmig versenkt worden waren, ergaben sich Abtragungsverhältnisse,
bei denen außerhalb des Grabens zeitweise weichere, weniger widerstandsfähige
Schichten die Oberfläche bildeten, während im Graben selbst hartes Gestein der
Verwitterung und Abtragung besser trotzte. Zuletzt schützten zähe Unterjurakalke -
heute nur noch in Relikten vorhanden - die unterlagernden (liegenden) Keupertone.
So wurde die Grabenfüllung förmlich als Rücken herauspräpariert. Man spricht in
solchen Fällen von Relief umkehr.

In diesem Sinne lässt sich auch erklären, warum direkt südlich des Pfifferhölzle
im Relief nichts mehr auf einen Graben hindeutet. Hier muss noch lange eine
mittlerweile erodierte Unterjurakappe den Keuper geschützt und die Tiefenerosion
verzögert haben.

Um Niedereichsel konnte der Dorfbach ein Stück weit im Keuper des Grabens ausräumen
, aber schon kurz unterhalb des Dorfes verlässt das Waidbachtal (in der Enge)
wider Erwarten den Graben. Dieser zieht beim Paradies östlich des Tales nach S. Am
Rand des Weges, der von der kleinen Brücke unter dem Viadukt nach S hangaufwärts
führt, steht zunächst Oberer Muschelkalk an, dann am blind endenden Feldweg, der
von der Haarnadelkurve ostwärts (Richtung Gelkenhof) abbiegt, überraschen einen
dann die bunten Keupertone im Weganschnitt. Etwas weiter südlich am Westhang
des Waidbachtales konnte ich nochmals bunte Keupertone in der Spitzkehre des
Forstweges, der vom Wanderparkplatz zum Eichberg-Sandsteinbruch hinaufführt,
entdecken (Gauss-Krüger: 3405704/5272280). Jedenfalls endet der Graben spätestens
an der Degerfelden-Grabenrandverwerfung.

Keupergräben im südwestlichen Dinkelberg

Schmaler und kürzer, aber dichter geschart sind eine Reihe von Keupergräben, die
zwischen dem Grenzacher Horn und Herten das Hochrheintal erreichen und (außer
den beiden östlichsten) im Norden noch vor der Inzlinger Talung ihr Ende finden.
Ganz im W befindet sich der Bettinger Graben, der südwestlich des Dorfes in der
Landschaft ein Stück weit ganz deutlich in Erscheinung tritt. Es folgt östlich der
Talbachgraben, in dem der Grenzacher Dorfbach eine breite Talmulde geschaffen
hat. Oberhalb Lenzen verschmälert er sich stark und endet wohl schon unterhalb St.
Chrischona. Im Rustelgraben hat der Ruschbach kräftig ausgeräumt. Hier sind die
bunten Farben der Keupermergel nicht zu übersehen. Der nahe Ziegelhofgraben
macht sich im Gelände dagegen nicht bemerkbar, abgesehen davon, dass ein Quellast
des Ruschbachs in ihm ein kleines Stück weit den Wilengraben ausgeräumt hat. Der
Feldweg, der am Osthang des Klaisler nach Inzlingen hinunterführt, verläuft in einem

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