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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 1.2010
Seite: 32
(PDF, 30 MB)
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Tälchen, das im nördlichsten Teil des Grabens liegt. In dem sich auch morphologisch
gut ausprägenden (in der Landschaftsform erkennbare) Keusbodengraben entstand das
Tal, welches die Rührbergstraße benützt und dessen Keuperlehme landwirtschaftlich
genutzt werden. Er klingt schon bald nördlich des Waldsträßchens Rührberg - St.
Chrischona aus. Vom Hochrheintal bis zur großen Degerfelder Verwerfung zieht der
von der Geländeform streckenweise nachgezeichnete Rührberggraben. Im nördlichen
Drittel ist die sehr schmale Grabenscholle nur so gering eingesunken, dass sie
keine Keupertone mehr enthält. Hier bilden höhere Muschelkalkschichten die Grabenfüllung
. Der Leuengraben ist nur im Sinne der Umgangssprache ein „Graben";
er wurde ausschließlich durch die Erosion geschaffen. Der Markhofgraben erreicht
das Tal des Hagenbaches, wo ein schmaler Streifen Unterer Muschelkalk zwischen
Buntsandstein versenkt ist. In ihm befindet sich die leicht eingernuldete Rodeinsel
des Folkertsberges. Etwas nördlich von ihr kann man Brocken von Unterjura (beim
Steinkreuz) entdecken.

Das auffallende Bruchlinienmuster der Gräben, auch derjenigen der größeren
Gräben im Mittelteil des Dinkelbergs, verlangt natürlich nach einer Erklärung. Ihr
genereller NNO-SSW-Verlauf (rheinisches Streichen) weist sie offensichtlich als
„Randerscheinungen" der Rheingrabenbildung aus. Offensichtlich erfolgten hier
nicht nur vertikale Bewegungen, es wirkten auch - quer zur Rheingrabenrichtung
- zerrende bzw. dehnende Kräfte, die das Aufreißen der Gräben und das Einsacken
der Grabenschollen bewirkten. Da sich im Tafeljura ähnliche Keilgräben vorfinden,
kann man die dort gefundene zeitliche Einordnung wohl auch auf den Dinkelberg
übertragen. Die Gräben entstanden allem Anschein nach erst in der jüngeren Tertiärzeit
, als die endgültige Heraushebung des Schwarzwaldes einsetzte.

Die Grenzen des Dinkelbergs und die benachbarten Landschaften

Im Norden grenzt der Dinkelberg an den Talraum der Wiese. Das anschließende
Weitenauer Bergland ist das Gebiet des Oberrotliegenden und des Buntsandsteins,

Unterberg

Oberberg

Tannenboden Roggenacker

Hörnle

Talbachgraben

Rustelgraben

Keusboden

Grenzach

Wyhlen

Oberer Muschelkalk

Mittlerer/Unterer Keuper
Muschelkalk

Abb. 21: W-0-Querschnitt durch den südwestlichen Dinkelberg nach Hauber und Wittmannn

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