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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 1.2010
Seite: 39
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gegenüber. Diese Schichten sind heute nicht mehr aufgeschlossen, sondern durch
Hangschutt des Oberen Muschelkalkes bedeckt. An der scharfen Wegbiegung westlich
der Mündung hat man Einblick in eine Rutschmasse: verstürzte und zerbrochene
Muschelkalkbänke verdecken den darunter befindlichen (nicht sichtbaren) Mittleren
oder Unteren Muschelkalk.

Im Tälchen zwischen Fenningen und Dachsberg taucht Keuper zwischen den
Muschelkalkhängen auf. Da die Tone hier stark verwittert bzw. verlehmt sind, fallen
sie nicht durch ihre Farbigkeit auf. Der Keuperuntergrund verrät sich aber deutlich
durch die streckenweise tief eingekerbten Bachläufe, in deren Bett auch keinerlei
Muschelkalkschutt zu entdecken ist. Wir haben einen kleinen Keupergraben vor
uns, der auf dem Dinkelberg noch vor den Aussiedlerhöfen sein Ende findet. Eigenartigerweise
fehlt hier ein Schwemmkegel vor der Mündung in den Talraum der
Wiese. Vermutlich hat ein früher hier anprallender Flussarm der Wiese das sicher
reichlich angeschwemmte tonig-lehmige Material abgeführt.

In der Bucht vor den Merianschen Anlagen arbeitete einst eine Gipsstampfe,
für die man den Gips aus dem durch Hangschutt verdeckten Mittleren Muschelkalk
abbaute. Der reichlich Wasser führende Bach des „Graben"-Tales hat einen sehr
schön ausgebildeten Schwemmfächer aufgebaut. Der Bach entspringt in zwei gut
schüttenden Karstquellen nur etwa 300 m südlich seiner Mündung in den Talraum
der Wiese, den er in einer tief in die Hangschuttmassen und den weichen Mittleren
Muschelkalk eingeschnittenen Kerbe erreicht.

Südlich des Ortskernes von Höllstein unterbricht ein kurzes waldfreies Tälchen den
Nordhang. Diese über den Lettenweg erreichbare Rodegasse markiert das Nordende
des Hüsinger Keupergrabens, der an Ottwangen vorbei in Richtung Hagenbacher
Hof weiterzieht. Den Höllsteiner Bauern blieb nicht verborgen, dass die in der
Talmulde anstehenden Keuperlehme für die Nutzung durch Grünland und Obstbau
geeignet sind. Steigt man, von der Höllsteiner Neuen Straße kommend, den Nordhang
des Halt rechterhand hoch, gelangt man über vom Gesteinsschutt des Oberen
Muschelkalks stark überschütteten Unteren und Mittleren Muschelkalk zu einem
„Festplatz". Weiter westwärts ansteigend, kommt man an einem kleinen Aufschluss
im hier schiefrigen Unteren Muschelkalk vorbei. Folgt man in der Haarnadelkurve
nicht dem Hauptweg, sondern behält die Richtung bei, nähert man sich dem Hüsinger
Keupergraben. Und tatsächlich lässt sich kurz vor dem Ende des durch ein Tor
versperrten Weges am Wegrand die dunkelrote Farbe des Keupers erkennen. Man
hat den Grabenrand soeben überschritten. Im Wald oberhalb des großen Hüsinger
Campingplatzes zwischen den Gewannen Hof und Asp zeigen unruhige Geländeformen
, dass hier einst Unterjura-Gestein gebrochen wurde. Offensichtlich setzt sich
hier der Hüsinger Graben fort.

Der Nordhang des Halt ist in seiner unteren Hälfte durch Rutschmassen unruhig
modelliert, in seiner oberen Hälfte weist er beeindruckende Steilhänge auf, die vom
einstigen Steinbruchbetrieb künden.

Das Tälchen zwischen Halt und Buchhalde führt erst unterhalb des auf der
Topographischen Karte 1:25 000 verzeichneten „Talbrunnens" (Quellfassung etwas

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