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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 1.2010
Seite: 64
(PDF, 30 MB)
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Nach all diesen Kriegen und Friedensschlüssen war nun Österreich aus Süddeutschland
verdrängt, das Deutsche Reich aufgelöst und das unglaubliche südwestdeutsche
Ländergewirr bereinigt. Aus etwa 600 kleinstaatlichen Gebilden sind
zwei zusammenhängende Flächenstaaten geworden, nämlich das Großherzogtum
Baden und das Königreich Württemberg.

Baden besaß nun eine mehr als vier Mal so große Fläche, und seine Bevölkerung
hatte sich auf rund 900 000 etwa verfünffacht. Außerdem war es jetzt ein geschlossenes
Staatsgebiet.

Baden als französischer Satellitenstaat

Die Rangerhöhungen und Landerwerbungen mussten von dem neuen Großherzogtum
teuer bezahlt werden. Denn als Satellitenstaat Frankreichs war Baden verpflichtet
, an den Kriegen Napoleons teilzunehmen und dafür Truppenkontingente
zu stellen. 1808 kämpften bereits fast 2000 badische Soldaten gegen aufständische
Spanier und 1809 gar 6000 gegen die Erhebung der Tiroler unter Andreas Hof er.
Selbst in der Schlacht bei Jena (1806) gegen die Preußen standen Badener auf Seiten
der Franzosen.

Als die napoleonische Armee im Februar 1812 nach Russland zog, nahmen 7166
Soldaten des Großherzogtums daran teil, wovon am Ende des Jahres nur noch rund
300 zurückkehrten.

Und 1813 waren badische Einheiten Teil der französischen Armee, die in der
Völkerschlacht bei Leipzig vom 16.-19. Oktober eine vernichtende Niederlage
hinnehmen musste.

Diese Schlacht beendete die napoleonische Herrschaft über Europa, sodass Baden
und Württemberg im November 1813 die Fronten wechselten. Danach zogen
rund 20 000 badische und 28 000 württembergische Soldaten unter dem Kommando
des württembergischen Kronprinzen Wilhelm mit den Verbündeten in Paris ein.

Der Wiener Kongress von 1815 veränderte dann die durch Napoleon geschaffene
Landkarte nicht mehr, wodurch das Großherzogtum Baden und das Königreich
Württemberg erhalten blieben.

Die Auswirkungen auf die Kameralherrschaft Rheinfelden

Im Frieden von Luneville (1801) hat man das Fricktal und damit auch die Stadt
Rheinfelden von Österreich abgetrennt, wodurch der Rhein hier jetzt Staatsgrenze
wurde. Das Fricktal wollte nun einen eigenen schweizerischen Kanton bilden,
doch am 19. Februar 1803 kam es zum Kanton Aargau.

Schon 1802 ist das Oberamt Rheinfelden auf Befehl des französischen Generals
Montrichard in Bern aufgelöst worden, wonach die Oberamtsräte unter Protest von
Rheinfelden nach Nollingen zogen. Dort schlugen sie in einer Wirtschaft ihr Büro

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