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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 1.2010
Seite: 110
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meinsamen kirchlichen Einrichtungen mit der ehemaligen Gemeinde Degerfelden
über viele Generationen.

Die Landesregierung respektierte den bürgerschaftlichen Wille und änderte das
Zielplanungskonzept zu Gunsten der Verbindung von Herten mit Rheinfelden (Baden
).

Endlich, am 30. Juni 1973, konnte die Eingliederungsvereinbarung zwischen der
Gemeinde Herten und der Stadt Rheinfelden (Baden) im Rheinfelder Rathaus unterzeichnet
werden. Am 1. Oktober 1973 trat der Vertrag in Kraft, rechtzeitig um
die Erhebung Rheinfeldens zur „Großen Kreisstadt" zum 1. Januar 1974 beantragen
zu können.24 Mit dem Anschluss Hertens hatte Rheinfelden (Baden) die Zahl
von 20000 Einwohnern übersprungen, das Ziel, „Große Kreisstadt" zu werden,
war somit in greifbare Nähe gerückt.

Da der Gemeinderat von Rheinfelden (Baden) den ehemaligen Hertener Bürgermeister
Albert Rufle zum ersten Beigeordneten der Stadt Rheinfelden wählte, wurde
Leo Winkler der erste Ortsvorsteher des Stadtteils Herten.25

In der bereits erwähnten „kleinen Anhörungsrunde" im Innenministerium in
Stuttgart am 11. April 1973 wurde nicht nur die Eingemeindung von Herten thematisiert
, sondern auch der Anschluss anderer, noch selbständiger Gemeinden. An
die Gemeinde Nordschwaben erging die Empfehlung, sich freiwillig der Stadt
Rheinfelden anzuschließen und sich um eine Ortschaftsverfassung zu bemühen.
Dies war ein eindeutiges „nein" zum Zusammenschluss von Nordschwaben mit
Karsau zu einer Verwaltungsgemeinschaft.26 In einer Bürgerversammlung der Gemeinde
Nordschwaben sprachen sich die Bürger daraufhin einstimmig für Eingliederungsverhandlungen
mit der Stadt Rheinfelden (Baden) aus. Bürgermeister
Manfred Wiedmann hatte deutlich gemacht, dass eine Ortschaftsverfassung und
die Zubilligung einer Orts Verwaltung für Nordschwaben noch ein gewisses Maß
an Eigenständigkeit bedeutet; bei weiterem Hinauszögern der Eingemeindung
diese Zugeständnisse allerdings nicht mehr gewährleistet wären. Er verwies darauf
, dass die Stadt Schopfheim bereits keiner Ortschaftsverfassung mehr zustimmte
.

In der Folge trafen sich Bürgermeister King und Nordschwabens Bürgermeister
mehrfach zu Gesprächen, so dass im November 1973 ein Entwurf der Vereinbarung
über die Eingliederung der Gemeinde in die Stadt Rheinfelden (Baden)
schriftlich fixiert werden konnte. Im Wesentlichen orientierte man sich an der Vereinbarung
mit Eichsei, die z. B. die Übernahme der Gemeindebediensteten vorsah
sowie die Förderung der bestehenden Vereine. Am zeitintensivsten war die Erstellung
eines Investitionskatalogs zur Verwendung der Sonderzuweisungen für die
kommenden zehn Jahre, der u. a. den Ausbau der Kanalisation, die Fertigstellung
der Mehrzweckhalle sowie die Renovation der Mauritiuskapelle enthielt und das
Versprechen, die Verkehrsanbindung des Stadtteils Nordschwaben zu verbessern.27

Nachdem das Regierungspräsidium den Vereinbarungsentwurf geprüft hatte,
stand der Eingemeindung Nordschwabens zum 1. März 1974 nichts mehr entgegen
. Die Vereinbarung über die Eingliederung Nordschwabens wurde am 4. Febru-

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