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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 1.2010
Seite: 112
(PDF, 30 MB)
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rechtswirksam gewordene Eingliederung nochmals vollzogen, als Bürgermeister
Kirchhof er Bürgermeister King seine Amtskette übergab.

Auch wenn die Adelhausener nicht gern ihre Selbständigkeit aufgegeben haben,
so glaubte Bernhard Kirchhof er doch zum Wohl seiner Gemeinde gehandelt zu haben
, denn die freiwillige Fusion war für ihn das kleinere Übel, im Vergleich zur
nicht mehr aufzuhaltenden Zwangseingemeindung. Eine große Rolle bei den Verhandlungen
über eine Fusion spielte auch die Prämie von 75 Mark pro Einwohner.
„Eine Zwangseingemeindung zu gleichen Bedingungen hätte ja zur Folge gehabt,
dass dieses Geld nicht mehr gezahlt wird", erklärte Bürgermeister Kirchhofer.32

Nach der Phase der Freiwilligkeit von Gemeindezusammenschlüssen im Rahmen
der am 1. Januar 1975 in Kraft tretenden Gemeindereform ist für Rheinfelden
nun auch die Phase der Eingliederungsfeiern zu Ende gegangen. Die neue Mehrzweckhalle
von Adelhausen war Schauplatz der sechsten und letzten Feier, die wie
die in Minsein, Degerfelden, Herten, Nordschwaben und Eichsei vorausgegangenen
, auch den gesellschaftlichen Schlussstrich unter den freiwillig vollzogenen
Zusammenschluss mit der Stadt Rheinfelden zog.

Karsau, die siebte Gemeinde, die nach dem 31. Dezember Stadtteil sein wird,
hat den Weg des gesetzlichen Zusammenschlusses gewählt", kommentierte der
Südkurier.33

Seit 1971 die Gemeindereform im Gespräch war, befürwortete die CDU-Gemeindegruppe
unter dem Vorsitz von Walter Löffler, Gemeinderat von Karsau, den
Zusammenschluss von Minsein, Karsau, Nordschwaben und Schwörstadt-Dossen-
bach zu einer Verwaltungsgemeinschaft mit dem Namen „Gemeinde Dinkelberg".
Entsprechend den Richtlinien des Landesentwicklungsplanes sollte Rheinfelden
als Mittelzentrum unterstützt werden. Diese Einheitsgemeinde sollte sich kommunal
selbst verwalten, besäße die Haushaltshoheit und auf die Stadt Rheinfelden
(Baden), mit der eine Verwaltungsgemeinschaft gebildet werden sollte, würden
alle Funktionen der unteren Verwaltungsbehörde entfallen.

Die Karsauer Gemeinderäte und Bürgermeister Willi Spitznagel signalisierten
zwar ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden, wollten jedoch
die Selbständigkeit Karsaus auf keinen Fall aufgeben. Sie begründeten ihre
Haltung in einer Stellungnahme des Gemeinderates zur Zielplanung der Landesregierung
: „Der Gemeinderat erklärt sich mit der Zuordnung der Gemeinde Karsau
zu dem vom Innenministerium vorgesehenen Nahbereich einverstanden. Ferner
wird folgende Feststellung getroffen: Die Gemeinde Karsau besitzt die Einrichtungen
, die von einem selbständigen Gemeinwesen nach der Informationsschrift
des Innenministeriums gefordert werden. Der Gemeinderat tritt daher für die Beibehaltung
der Selbständigkeit ein. Sollten in Zukunft Aufgaben an die Gemeinden
delegiert werden, welche Karsau mit dem vorhandenen Personal und den Einrichtungen
nicht bewältigen kann, ist die Gemeinde bereit, diese Aufgaben mit den
umliegenden Gemeinden einschließlich Rheinfelden, zu lösen."34

Die zu diesem Thema einberufene Bürgerversammlung war einstimmig für
den Erhalt der Selbständigkeit. Man schloss sich der Meinung von Bürgermeis-

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