http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2010-01/0122
Bei Gustav Koch, neben dem Rathaus, mietete der Frauenverein eine entsprechende
Wohnung im zweiten Stock an, Schreiner Klemens Moser erhielt den Auftrag
, die nötigen Möbel herzustellen: Betten, Nachtkästchen, Kleiderschrank,
Kommode, Waschtische, Küchentisch und zwei Stühle - alles aus Tannenholz und
dunkel lackiert.4
So konnten, ein Jahr nach Gründung des Frauenvereins, am 30. September 1912,
die beiden Schwestern aus Hegne in Minsein ihren Einzug halten.
„Beide freuen sich auf ihren neuen Wirkungskreis und werden sich bestreben,
ihre Pflichten möglichst treu und gewissenhaft zu erfüllen, um so für die Ehre
Gottes und das Heil der leidenden Menschheit recht viel Gutes in ihrer Gemeinde
wirken zu können", vermeldete das Provinzhaus.5
Einige Vorstandsdamen und Gemeinderat Albiez erwarteten die beiden Schwestern
Rosa Bergmaier und Lina Heil bei ihrer Ankunft am Bahnhof und geleiteten
sie gemeinsam nach Minsein. Dort wurden sie am Ortseingang von der Ersten Vorsitzenden
Marie Nestler, weiteren Vorstandsmitgliedern sowie Bürgermeister Matt
und Pfarrer Kohler begrüßt. Nach kurzen Ansprachen und der Überreichung von
Blumen führte der erste Weg in die katholische Kirche. Von dort wurden die
Schwestern dann zu ihrer Wohnung im Hause Koch geleitet.6
Die Krankenschwestern versahen ihre Aufgaben wie gewünscht; sie versorgten
und pflegten die Kranken und hielten in den Wintermonaten Flickkurse ab. Doch
die Arbeit im Dorf war anstrengend, und es war für die Schwestern nicht immer
Abb. 1: Das Haus Koch neben dem Rathaus in Minsein
Foto: Klaus Singer, Minsein
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