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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 1.2010
Seite: 138
(PDF, 30 MB)
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Der Leuengraben -
ein voralamannisches Reliktwort

Erhard Richter

Der große Graben, der sich vom Rührberg entlang der ehemaligen Gemarkungsgrenze
Herten/Wyhlen bis fast zum Markhof hinzieht, wird 1411 erstmals urkundlich
genannt: „das Holtz im Eich stosset zuo beden siten über den löwen graben/4"
Die hier wiedergegebene Form ist sicher nur eine „Schreiberbildung", so dass wir
von der 1478 erwähnten Bezeichnung „lewen graben" ausgehen müssen.2)

Dafür sprechen zahlreiche andere Belege und auch die heutige Aussprache
„Leuegrabe".

Da die Grabenränder zum Teil aus Felsen bestehen, habe ich den Namen in meiner
1962 veröffentlichten Arbeit über die Flurnamen von Wyhlen und Grenzach
von mittelhochdeutsch leie, lei = Fels, Stein, Schieferstein abgeleitet.3* Dieses Wort
kommt aber nach Ausweis des inzwischen erschienenen 3. Bandes des Badischen
Wörterbuchs nur noch im Bereich Heidelberg/Mannheim in der Bedeutung „Schiefertafel
" vor, so dass es wohl früher in unserem Raum nicht verbreitet war.4)

Deshalb ist nun folgende Herkunft anzunehmen:

Abb. 1: Ein Erdrutsch im unteren Teil des „Leuengrabens"

Aufnahme: Erika Richter

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