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Abb. 1: Seltene Darstellung der alten Form der Markgräfler Tracht (Vrenelitracht) mit einem Angehörigen
des französischen Militärs Ende des 18. Jahrhunderts.
Handkolorierte Lithographie von Alexander Lacauchie
Johann Peter Hebel, in die Familie eines Webers hineingeboren, lernte wohl sehr
früh die Herstellung handgewobener Stoffe kennen, auch wenn er seinem Vater nicht
mehr bei dieser Arbeit zusehen konnte. Beim Besticken der Trachtenkappen und
Mieder wird er seiner Mutter oft über die Schulter geschaut haben, dies natürlich besonders
an den langen Winterabenden in der elterlichen Wohnung in Hausen im Wiesental
. So hat er in seiner Kinder- und Jugendzeit alle Facetten der kleinbäuerlichen
und handwerklichen Lebensweise kennengelernt, die er später auch oft in seinen Gedichten
und Erzählungen zum Ausdruck bringt. In der Zeit des Gymnasiumbesuchs
in Karlsruhe und des anschließenden Theologiestudiums in Erlangen 1774 - 1780
werden dann wohl die Eindrücke der städtischen Kleidung das Weltbild Hebels geprägt
haben. Die Markgräfler Tracht konnte er aber im Alltag in der nun folgenden
Zeit in Hertingen und Lörrach wieder zur Genüge antreffen. Erst 1791 musste sich
Hebel nun endgültig von seiner südbadischen Heimat verabschieden.
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