Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 1.2010
Seite: 156
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ren Spitznamen hatten - die Welschen genannt. Wie und weshalb sie dazu kamen,
wusste im Dorf damals keiner mehr.

Wie schon erwähnt, wird mit welsch zunächst das Fremde, das Andersartige bezeichnet
. Sollten die Hügelheimer ihren Nachbarn „welsch", das heißt fremd oder
andersartig erschienen sein? Wenn ja, was könnte dazu beigetragen haben?

Erinnern wir uns: Von Basel bis Breisach grenzte Zienken, der Filialort der Vog-
tei Hügelheim, als einziges markgräfliches Gebiet direkt an Frankreich. Für die
Bewohner der rechten Rheinseite waren aber die Franzosen die Welschen und
ebenso die Elsässer, nachdem sie französisch geworden waren. Damals waren die
anderen Rheinanlieger territoriales Ausland und diese Besonderheit fiel auf, sie
war der Rede wert und hätte sehr wohl zu diesem Spitznamen ausgereicht.

Durch die erneute Beschäftigung mit den Ortsneckereien zwischen Basel und
Freiburg sind zwei weitere Orte aufgetaucht, die ebenfalls von ihren Nachbarn als
die Welschen bezeichnet werden: Grünem bei Staufen3 und Niederrimsingen am
Kaiserstuhl. Auffällig ist, dass sie allesamt Weindörfer sind. Kamen sie wie Wintersweiler
und Hügelheim durch den frühen Anbau von Rotwein auf ihren Gemarkungen
zu ihrem Necknamen?

Wenn das so wäre, dürften sie heute allesamt auf ihren schmeichelhaften Necknamen
stolz sein.

Anmerkungen

1 Richter, Erhard; Die Flurnamen von Wintersweiler, Schopfheim November 2008, S. 25

2 Küchlin, Walter; Chronik der Vogtei Hügelheim, Schopfheim 1996, S. 219

3 Baum, Hubert; Alemannisches Taschenwörterbuch für Baden, Freiburg 1972, S. 239-242

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