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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
72.2010, Heft 2.2010
Seite: 62
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gegen Hausen liegender Garten mit Weiher, der Entenfang genannt, erwähnt. Bis
vor wenigen Jahren standen zwei Grenzsteine mit den Wappen von Wessenberg
und von Staufen aus dem Jahr 1580 an der Straße von Hartheim nach Hausen. Ein
anderer von 1580 ist neuerdings beim Aufgang zum Kirchhof links von der Treppe
aufgestellt. Er zeigt neben dem Wappen von Wessenberg das Kreuz der Johanniter.

Die Familienwappen von Wessenberg und Reich von Reichenstein finden sich
auf dem 1603 datierten silbernen Doppel-Ölgefäß im Kirchenfonds Feldkirch, gestiftet
von Hans Christoph von Wessenberg und seiner Frau Judith Reich von Reichenstein
.20

In der Turmvorhalle der Pfarrkirche sind zwei Kindergrabsteine von 1607 und
1626 aufgestellt. In die Schlossmauer eingelassen ist das Doppelwappen von Wessenberg
und von Landsberg, datiert 1627, das an Umbauten am Schloss oder im
Park erinnern dürfte.21

Humbrecht von Wessenberg, der seit 1623 als Rat und Kammerherr des Erzherzogs
Leopold von Österreich Karriere machte, war ab etwa 1610 bis nach 1658
der nächste Ortsherr.22 Humbrecht lebte mit seiner Frau Katharina von Ambringen
in Feldkirch. Aus dieser Verbindung gingen dreizehn Kinder hervor.

Trudpert von Wessenberg beaufsichtigte 1631 die Bauarbeiten an der Festung
Breisach und war österreichischer Regimentsrat. Er führte während des Dreißigjährigen
Krieges von der Festung Landscron bei Basel Ende des Jahres 1638 einen
Kleinkrieg gegen die Schweden. Wessenbergische Soldaten spannten am 23. Dezember
desselben Jahres den Wirten von Grindel und Bärschwil auf dem Chall bei
Metzerlen acht Pferde ihrer Weinfuhren aus, worüber die Regierung von Solothurn
sich beim Kommandanten von Schloss Burg beschwerte.23

Feldkirch hatte als Besitz der erklärten Gegner der Schweden in den letzten Jahren
des „Deutschen Krieges" einiges zu erleiden. Schloss, Kirche und Ort wurden
angezündet und fast gänzlich verbrannt. Bereits 1639 hatten die Wessenberg sich
von ihrem Dinghof in Metzerlen getrennt und im Gegenzug ihr Eigengut Föhrental
in ein österreichisches Lehen umgewandelt.24

Seit 1665 trat Florian von Wessenberg, verheiratet mit Esther von Rosenbach,
als Ortsherr über Feldkirch auf. Florian unterzeichnete am 27. Januar 1673 eine
Urkunde, wobei er sich als Herr zu Feldkirch, Merdingen und Kappel, Kammerpräsident
, Obrist und Assessor des Ausschusses des vorderösterreichischen Ritterstandes
bezeichnen ließ.25

Reichsfreiherren von Wessenberg-Ambringen

Der Aufstieg der Junker von Wessenberg erreichte am 18. Juni 1681 mit dem
kaiserlichem Diplom, das sie in den Reichsfreiherrenstand erhob und mit der in
männlicher Linie erloschenen Familie von Ampbringen26 vereinigte, seinen vorläufigen
Höhepunkt.27 Die Verbindung Wessenberg-Ambringen geht auf die Ehe zwischen
Humbrecht von Wessenberg, gestorben 1660, und Katharina von Ambringen
zurück. Der Wappenstein in der Außenmauer des Schlossparks, datiert 1627, erin-

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