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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 1.2012
Seite: 10
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2012-01/0012
Gau Breisgau in der Britzinger Mark und in Eckenheim [Niedereggenen und
Obereggenen] was ich habe an Höfen, Wiesen, Weinbergen, Häusern, Gebäuden,
nach gegebenen Versprechen übergeben.

Vollzogen im Kloster Lorsch zur Zeit wie oben.

(Übersetzung: Dr. Fauler)

Nieder- und Obereggenen

Dem von Westen kommenden Besucher präsentiert sich heute das Tal in seiner
ganzen Schönheit. Zuerst nur mäßig ansteigend bilden die Hänge eine abwechslungsreiche
Naturlandschaft und Vegetation. Inmitten der Bach, dessen Verlauf die
hohen Pappelreihen bis in die Ferne erahnen lassen. Bei der Kutzmühle weitet sich
der Blick plötzlich, und die Hügel schwingen weich nach oben. Im Norden die
Rebhänge, deren Bruchstein-Terrassen aus dem 19. Jahrhundert noch heute ein
einzigartiges Baudenkmal darstellen, im Süden die rundförmige Erhebung des bereits
erwähnten „Hagschutzes". Unaufhaltsam schwingt sich die Landschaft hinter
den beiden Dörfern gen Himmel zum Blauen auf, welcher imposant das Ende des
Tales bekrönt. Rechts oben künden Schloss Bürgeln und die Ruine der Sausenburg
von einer langen Vergangenheit dieser Kulturlandschaft. Dieses harmonische Zusammenwirken
von kultivierter Landschaft mit ihren Bachläufen, Wiesen, Feldern
und Wäldern, dem weichen Rhythmus der Hügel, hat Dichter wie Johann Peter
Hebel, fremde und einheimische Maler inspiriert. Viele verweilten hier und haben
diesen Anblick immer wieder festgehalten: Daur, Bizer, Böhlen, Kibiger und viele
andere.

Die Kirche in Niedereggenen

Kurz vor dem Dorf, auf einer kleinen Anhöhe an der Nordseite des Tales, steht
das älteste Gebäude, die evangelische Pfarrkirche. Früher den hll. Barbara und Cy-
riak geweiht, hat die Kirche außer der Klosterkirche in Sulzburg den ältesten romanischen
Turm im Lande, vermutlich gar am Oberrhein. Er wird dem ausgehenden
11. Jahrhundert zugeordnet, was sich neben der Untersuchung der Mauern
auch aus dem Fehlen der später im Markgräflerland üblichen behauenen Eckquader
und dem hohen Bodenniveau der Turmhalle, das auf ein ursprünglich tieferes
schließen lässt, ergibt.

Die tonnengewölbte Turmhalle ist heute Eingang zur Kirche. Das folgende einschiffige
Langhaus mit Flachdecke wurde im 15. Jahrhundert unter Beibehaltung
eines Teiles der alten Nordwand nach Süden und Osten vergrößert, so dass der
Turm nicht mehr im Zentrum der Achse steht. Den Abschluss bildet hinter dem
Triumphbogen ein spätgotischer fünfseitig polygonaler Chor mit Schirmgewölbe,
außen gestützt durch abgetreppte Strebepfeiler. Südlich am Langhaus ist die Sakristei
angebaut. Unter ihr befand sich früher das Beinhaus.

Erstaunlich für diese einfache Dorfkirche aber ist ihre Ausstattung. Offensichtlich
war sie vollständig ausgemalt, auch besaß sie zusätzlich einen qualitativ hochwertigen
Altar. Allerdings hat nur dessen Predella den Bildersturm (von vermut-

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