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Abb. 11: Der Trockenofen mit dem Heizkanal
ben (Abb. 10). 1985 traf man beim Ausheben der geplanten Heideggerstraße östlich
des Schulzentrums auf eine Mauer, die zu einem römischen Gebäude gehörte.
Nach der Freilegung der Fundstelle zeigte sich, dass sich in diesem Bau ein Trockenofen
mit einem Heizkanal befand, so dass wir es also mit einem Gewerbebetrieb
zu tun haben (Abb. 11). 1986 stießen wir in einem etwa 40 m nordöstlich davon
gelegenen, schon teilweise fertig gestellten Rohbau (Schneckenbergweg 7)
auf eine etwa 6 m lange Mauer (Abb. 12). Unmittelbar außerhalb des Neubaues
haben wir anschließend noch die Nordostecke dieses römischen Gebäudes freigelegt
und die nach Süden abzweigende Mauer auf einer Länge von 7 m festgestellt.
Es ist fraglich, ob wir es hier mit dem Hauptgebäude oder mit einem weiteren Nebengebäude
zu tun haben. Als wichtigstes Ergebnis dürfen wir aber festhalten,
dass in der Nähe des Ruschbachs eine weitere römische Villa rustica gestanden
hat.
1995 legte die „Arbeitsgruppe Archäologie" in einer Baugrube bei der katholischen
Kirche von Wyhlen eine noch etwa 8 m lange römische Mauer frei
(Abb. 13). Diese Fundstelle ist für die örtliche Siedlungsgeschichte sehr wichtig,
da durch sie bewiesen werden konnte, dass die erste christliche Kirche von Wyhlen
im Bereich eines römischen Gutshofs errichtet wurde. In Wyhlen erinnert neben
diesen erst in letzter Zeit festgestellten römischen Gebäuden vor allem der gewaltige
Brückenkopf gegenüber dem spätrömischen Kastell Kaiseraugst an die
Römerzeit. Von dieser wohl im vierten nachchristlichen Jahrhundert erbauten Befestigung
sind heute noch die Reste dreier Rundtürme zu sehen (Abb. 14). Dieses
rechtsrheinische Bollwerk war zum Schutze der hier anlegenden Brücke errichtet
worden, nachdem die Alamannen im Jahre 260 die römische Grenzbefestigung,
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