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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 2.2012
Seite: 59
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Konflikt nicht auf die Spitze, sondern entschloss sich, vor der Entscheidung erst
noch das Grünfutter zu versuchen. Sie fand es angängig, behielt sich aber noch alles
vor, und wir konnten für diesmal den Stall quittieren und ins Haus treten.
Gleich hinter der Haustür stieg eine schmale, alte Holztreppe hinauf, die wir erklommen
, dann ging es ein paar Schritte durch eine halbdunkle Küche und endlich
durch eine ungestrichene Tannentür in ein helles Stübchen, wo ein gichtbrüchiges
altes Frauchen am Fenster saß und meine Großmutter war. Das alte Männchen war
der Großvater, und der die Kuh und mich nach Wyhlen geführt hatte, der Onkel
Frieder; dazu gab es zwei ledige Bauernmädchen, die meine Tanten waren.

Zunächst hatte ich nichts zu tun, als mich umzusehen, woran ich es nicht fehlen
ließ. In der kleinen Stube stand ein Bett, in dem die beiden alten Leutchen nachts
schliefen, ein Tisch, an dem alle aßen, was die Mädchen kochten, und eine Ofenkunst
, auf dem sich immer ein Mannsbild das Gesäß wärmte. An den Wänden hingen
bunte Heiligenbilder, und vor den kleinen Fenstern blühten Geranien. Der Boden
bestand aus Dielen, zwischen denen fingerbreite Ritzen klafften, mit Schmutz
und Staub aufgefüllt; man konnte die Bretter scheuern, soviel man wollte, so war
es nicht zu verhindern, dass die Ritzen sich sättigten. Die Heiligenbilder wurden
mir rasch lieb; es waren nicht die großen, breiten, langweiligen Öldrucke in Blau

Abb. 4: Heiligenbild

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