http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2012-02/0071
mann Hesse, der die Werke des Schriftstellers empfahl, vor allem seinen Entwicklungsroman
„Johannes". Er rezensierte fast alle frühen Werke Schaffners. Gleiches
besorgte Schaffner für Hesse. 1933 brach der Briefwechsel ab, was nicht verwunderte
, denn Hesse war ein konsequenter NS-Gegner.
1909 erhielt Schaffner die Ehrengabe der Schweizerischen Schiller Stiftung.
Im Grunde war er sein ganzes Leben lang auf Wanderschaft und kehrte jeweils
nur für kurze Zeit wieder in die Schweiz zurück, reiste aber doch immer wieder
weiter.
Abb. 12: Der Wanderbursche Konrad
P Hat er
Mit Konrad Pilater (1910) gelang Schaffner der literarische Durchbruch. Der
Schriftsteller Ludwig Fink schrieb in den Propyläen: „Lasst lieber drei andere Bücher
weg, aber dieses müsst ihr euch zu Eigen machen, denn es ist bei weitem das
Beste, das mir in den letzten Jahren in die Hände gekommen ist. Schaffners Sprache
, von den besten Wurzeln deutscher und Schweizerischer Mundart genährt,
geht rein, kraftvoll und edel dahin [...]".
Im Jahr darauf fanden wir den unruhigen Geist in Berlin: Der Dichter ließ sich
endgültig in Deutschland nieder, behielt aber seine Schweizer Staatsangehörigkeit
bei. Nachdem Schaffner seine erste Ehe durch Scheidung gelöst hatte, heiratete er
1916 die aus Ostpreußen stammende Julia Cuno. Ihre fanatische Nazi-Begeisterung
, gepaart mit Geltungssucht, wirkte sich unheilvoll auf Schaffner aus. Gleichwohl
half sie ihm aber auch durch magere Jahre hindurch. Schaffners meist spärliche
Einnahmen flössen aus seinen Publikationen.
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