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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 2.2012
Seite: 85
(PDF, 29 MB)
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rungen wurden verteilt. Wir führten Gespräche mit jedem, den wir trafen. Manchmal
konnten es die Menschen wahrscheinlich schon nicht mehr hören.

Das Interesse war groß, die Aufmunterungen kamen von allen Seiten, aber finanziell
festlegen wollten sich über den Sommer lediglich 8 Personen mit einem
Betrag von 23 000 - Euro. Der harte Kern!

Wir blieben am Ball und informierten uns über die Formalitäten, die eine Genossenschaftsgründung
zu erfüllen hat. Von der Kirchengemeinde erhielten wir
eine Kopie des Wertgutachtens für die Gebäude incl. Grundstück. Der Betrag lag
bei 100 000 - Euro. Wie wir gerechnet hatten.

Aber die Zeit lief uns davon. Die Gebäude sollten noch im Jahr 2010 den Besitzer
wechseln, so der Wunsch der Kirchengemeinde.

Von Basel gab es statt finanzieller Unterstützung „nur" die Zusage, uns eine
komplette Ausgabe der Werke von Jacob Burckhardt zu schenken, wenn denn mal
alles fertig wäre. Nicht wirklich eine Hilfe zu diesem Zeitpunkt.

Noch mehr Öffentlichkeitsarbeit war angesagt. Treffpunkt „Drei König". Eine
Präsentation erklärte den Anwesenden, um was es ging. Am Ende der Versammlung
waren 14 neue Verpflichtungserklärungen eingegangen. Stand der verkauften
Anteile: 50 500.- Euro.

Im Lauf des Oktobers kamen weitere Anteilszeichner hinzu. Stand Ende Monat:
146 Anteile, gezeichnet von 36 Personen, mit einem Betrag von 73 000.- Euro. Zu
wenig für unser Minimalziel von 150 000.- Euro, aber eine beachtliche Zahl von
Mitstreitern ist jedenfalls zusammengekommen. Doch das Jahresende nahte, und
wir hofften nun auf eine Fristverlängerung. Für ein solch großes Vorhaben war ein
Jahr einfach zu wenig. Ein bisschen Resignation machte sich breit. All die guten
Worte und vagen Zusagen halfen nicht weiter.

Die Presse war bei all unseren Aktionen eine sehr große Hilfe. Stets hat sie uns
einen Rahmen für unser Anliegen gegeben, mit Beiträgen und groß aufgemachten
Ankündigungen unser Vorhaben unterstützt. Eigentlich wusste „jeder" Bescheid,
was los ist. Noch ein halbes Jahr, dachten wir, wäre gut. Vielleicht würde uns die
Fasnacht helfen, denn natürlich war die Aktion ein tolles Sujet.

Da erreichte mich ein Telefonanruf: „Sagen Sie mal, wie ist das mit den Häusern
in der Hauptstraße? Wir haben darüber in der Zeitung gelesen."

Aus der Presse hatten jene Menschen, die schließlich die Häuser vor dem Abriss
bewahrten, von all dem erfahren. Lange fragte mich die Dame am Telefon nach
unserem Projekt aus und wie wir uns alles vorstellten. Ich erklärte ihr, dass wir die
Häuser erhalten wollten und wir jeden, der dies auch vorhätte, bedingungslos unterstützten
. Wir waren nie darauf fixiert, dass genau wir die Häuser retteten, aber
sie sollten gerettet werden.

Dieses Ehepaar, Neu-Grenzacher, die nur durch die Zeitung von allem erfahren
haben, kauften von der Kirchengemeinde Ende 2010 die beiden Häuser. Sie werden
nun saniert, umgebaut und die entstehenden Wohnungen darin zur Vermietung
angeboten.

Ein gutes Ende nach einem schlimmen Anfang.

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