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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
74.2012, Heft 2.2012
Seite: 117
(PDF, 29 MB)
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niglichen Observatoriums ernannt worden war. Um sein Einkommen zu verbessern
, hatte Bernoulli 1781 mit der Herausgabe einer „Sammlung kurzer Reisebeschreibungen
und anderer zur Erweiterung der Länder- und Menschenkenntniß
dienender Nachrichten" begonnen, doch stellte er dieses ambitionierte Unternehmen
bereits 1784 nach insgesamt 17 erschienenen Bänden wieder ein, offensichtlich
wegen zu geringem finanziellen Erfolg.

Für Bernoullis mehrmals im Jahr erscheinende Reisebeschreibungen lieferte
Sander mehrere Berichte. Seine Eindrücke von der im April 1781 unternommenen
Reise durch Schwaben an den Bodensee erschienen noch im gleichen Jahr im dritten
Band der Reisebeschreibungen. Im fünften Band folgte ein Bericht über seine
Bildungsreise nach Speyer. Im sechsten Band beschrieb Sander seine lange Reise
von Karlsruhe nach St. Blasien, und im achten Band erzählte er ausführlich von
seinem Aufenthalt in dem Schwarzwaldkloster. Zu der von Sander im Schlusssatz
dieses Berichtes vage in Aussicht gestellten Fortsetzung seines „Reisebuchs" kam
es indessen nicht mehr, da der Autor noch im gleichen Jahr verstarb.

Heinrich Sanders Reise nach St. Blasien und sein Besuch in Hasel

Im Verlauf eben dieser Reise besuchte Heinrich Sander Hasel. Nachdem er bereits
im Frühjahr 1781 entlang der Schwäbischen Alb an den Bodensee und in die
nördliche Schweiz geritten war, sattelte Heinrich Sander im Herbst desselben Jahres
erneut sein Pferd für eine mehrwöchige Reise in den Südschwarzwald, deren
Ziel das Kloster St. Blasien war. Dieses Mal brach er von Karlsruhe in südlicher
Richtung auf. Sein Weg führte ihn überwiegend durch Täler, zunächst bis Offenburg
durch das Rheintal, dann bis Haslach durch das Kinzigtal und schließlich
durch das Prech- und das Elztal bis Waldkirch und weiter bis Freiburg. Von dort
folgte er erneut dem Oberrhein bis Müllheim, wo er in das Kandertal abbog. Später
ging es das Wiesental hinauf, um hinter den Höhen des Hochschwarzwaldes
St. Blasien zu erreichen. Sein Plan sah vor, nach dem Besuch bei den Benediktinern
die im April begonnene Besichtigung der Schweiz fortzusetzen. Da er sich jedoch
an den einzelnen Orten zu lange verweilte, musste er diese Absicht fallenlassen
, um vor Einbruch der kalten Jahreszeit wieder in Karlsruhe einzutreffen. Für
den Rückweg wählte er den weniger beschwerlichen Ritt am Hochrhein entlang
und dann durch die oberrheinische Tiefebene. Aus einer „kleinen Spazierreise"
war längst eine ausgedehnte Studienreise geworden.

In der Einleitung zu seinem Bericht ging Sander wie schon in den vorangegangenen
Reiseschilderungen auf seine Motive ein. Er bekannte, in seinem Vaterland
noch Vieles nicht gesehen zu haben und sich insbesondere von den reichen Sammlungen
der Schwarzwaldklöster angezogen zu fühlen. Seinen Lesern kündigte er
„allerlei ökonomische, naturhistorische, literarische, theologische und politische
Nachrichten" an. „Auch von Reliquien und heiligen Bildern, von Mönchen und
Nonnen werde ich Ihnen erzählen", erklärte er einleitend. Wie üblich sparte San-

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