http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2012-02/0160
Abb. 8: Einweihung des Denkmals für Ludwig Wilhelm auf dem Tüllinger durch den badischen
Großherzog Friedrich am 11. Oktober 1902
(Bild: Tschamber / Keller)
kommando über sein Heer mit dem englischen Herzog von Marlborough, John
Churchill, teilen müssen. Seine Verletzung, einen Schuss in den Schenkel, erlitt er
bei einem Angriff auf ein feindliches Lager, vor dem er gewarnt, den Churchill
aber befürwortet hatte.
Marquis de Villars macht weiter Karriere. Seit 1705 Herzog, wird er 1712 zum
Gouverneur der Provence ernannt. 1734 stirbt er im Alter von 81 Jahren in Turin.
Am 11. Oktober 1902, einem Sonntag, wurde dann schließlich durch „seine Königliche
Hoheit", den badischen Großherzog Friedrich, in einer Feierstunde der
heute noch existierende Gedenkstein am Rande des Käferholzes zu Ehren Ludwig
Wilhelms eingeweiht. Ein badisches Infanterieregiment, das nach Ludwig benannt
worden war, hatte den Stein und die Gedenktafel mit dem Konterfei des Markgrafen
gestiftet.
Am 14. Oktober 1902 wurde an der Ostseite des Weiler Friedhofes durch den Fürsten
Leopold von Hohenzollern der Gedenkstein für seinen gefallenen Vorfahren, den
Kavalleriekommandanten Franz Anton von Hohenzollern-Sigmaringen, eingeweiht.
Beide Gedenksteine erinnern auch heute noch an die Geschehnisse, die vor über
300 Jahren hier stattfanden, und sorgen dafür, dass gerade die Person Ludwig Wilhelms
nicht in Vergessenheit gerät. Eine Tatsache, die ihn, den „Türkenlouis", der
sich zeitlebens verkannt und angefeindet fühlte, vielleicht freuen und trösten würde.
Wir aber sollten uns auch an die vielen Opfer der damaligen Ereignisse erinnern
und gerade dadurch angespornt werden, weiter an der Freundschaft und der Verständigung
mit unseren Nachbarn jenseits des Rheins zu arbeiten.
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