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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
75.2013, Heft 1.2013
Seite: 10
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2013-01/0012
Im Jahre 1315 schenkte der letzte Röttier, Bischof Liutold von Basel, seinem
Neffen Markgraf Heinrich IL von Hachberg-Sausenberg die Herrschaft Rötteln.
Die Angehörigen dieses Geschlechtes nannten sich nunmehr „Markgrafen von
Hachberg, Herren zu Rötteln und Sausenberg." Als Markgraf Rudolf III. 1368
Welmlingen zusammen mit Wintersweiler von Konrad Münch von Münchenstein
zurückkaufte, gehörten diese beiden Orte zur Herrschaft Rötteln. Diese besaß in
Welmlingen und Wintersweiler alle Rechte und Steuern sowie auch die Abgaben.

Die beiden Dörfer bildeten wahrscheinlich schon 1385 eine Vogtei, deren Vogt
im Allgemeinen in Welmlingen saß. Das war sicher auch der Grund, weshalb dieser
später dem gemeinsamen Gericht vorstand.

Innerhalb der Herrschaft Rötteln gehörte Welmlingen bis Anfang des 19. Jahrhunderts
zum so genannten Sausenharter Viertel.

Nach dem Aussterben der Hachberger kam der Ort zusammen mit dem übrigen
Markgräflerland 1503 an die Markgrafen von Baden-Durlach.

Grundherr schaff und Grundbesitz

In Welmlingen waren früher mehrere Grund- und Zinsherren begütert. Über die
umfangreiche Schenkung des Walcho von Waldeck im Jahre 1113 an St. Blasien
wird auf S. 121 ff. gesondert berichtet. Man nimmt an, dass es sich dabei um das
Gut handelt, das 1344 zum Kloster Weitenau gehörte. Dieses umfasste 1720 neben
Haus- und Hofstätten noch 77 lA Jucharten.

Seit 1492 besaß das Frauenkloster Sitzenkirch ein Erblehen im Ort, dessen Umfang
1595 16 Vi Jucharten betrug.

Die in Liel ansässigen Herren von Baden, die nicht mit den Markgrafen von Baden
verwechselt werden dürfen, werden 1590 erstmals mit einem Gut erwähnt, das
neben Haus- und Hofstätten etwa 52 Jucharten umfasste.

Basler Klöster waren ebenfalls in Welmlingen begütert, wenn auch nur mit kleineren
Liegenschaften. Diese gehörten den Johannitern und den Karthäusern sowie den
Klöstern Klingental, Steinen und Gnadental. Zinse bezogen auch die Herren von
Rotberg und Roggenbach.

Heimsuchungen

Welmlingen litt wie alle benachbarten Orte im Laufe seiner Geschichte unter
Kriegen, Pestläufen und Missernten. Besonders im 30-jährigen Krieg (1618-48)
wurde der Ort furchtbar heimgesucht. Am 3. April 1633 plünderten kaiserliche
Reiter das Dorf, worüber wir einen erschütternden Bericht des Welmlinger Vogtes
Simon Hopp besitzen (S. 15 f.). Daraus erfahren wir, dass dies vorher schon drei
Mal geschehen war. Um wenigstens ihr Leben zu retten, flohen die meisten Bewohner
nach Basel, wo auch Hopp seine Schilderung der Ereignisse am 4. April
niederschrieb.

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