http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2013-01/0025
Kaibacker
Das Wort bedeutet im Mittelhochdeutschen so viel wie „Leichnam", „Aas", und
die damit gebildeten Flurnamen bezeichnen die Stelle, wo das gefallene Vieh vergraben
wurde.
1740 heißt es: „Bey den Birken, im Keibacker ... scheidet 4 Bänn voneinander
ziehet sich so über den Bach, bis in das Winterweyhler Feld".
Dieser Acker lag bei den „Birkenmatten", und mit den 4 Bännen, die dort zusammenstoßen
, sind Welmlingen, Huttingen, Wintersweiler und Blansingen gemeint
.
Dieser Name wird in Blansingen schon 1719 erwähnt (Schülin/Fehse, S. 65), so
dass auch die Blansiger Bauern ihr totes Vieh dort entsorgt haben.
Die Flur ist identisch mit den 1802 unter Wintersweiler genannten „Kaibmat-
ten". Dort heißt es: „Die Matte liegt im Wintersweiler, Blansinger und Welmlinger
Bann" (Wintersweiler, Nr. 133).
Herrschaftlicher Besitz
Badenweierle
1681 heißt es: „Holtz uff Buebingen ... an Baden weyerlin gegen Wald ein Baden
guth". Dieser amtliche Flurname hat nichts mit Badevergnügen zu tun, denn
der heute nicht mehr vorhandene Weiher gehörte den Herren von Baden. Von diesen
wird schon 1590 hinter dem „Busenried" ein „Badenisch guet" erwähnt, und
1760 ist von einem Wald im Reebholz ... so Baaden Guth" die Rede.
Die Edlen von Baden waren Ministeriale der Zähringer und nannten sich nach
der erstmals 1122 urkundlich belegten Burg „Badin" im heutigen Badenweiler.
Nachdem sie mit der Vogtei von Liel belehnt worden waren und die Klostergüter
erworben hatten, wurden sie die dortigen Ortsherren.
1734 wird vermerkt, dass der „Herr von Baden zu Liel" ein „alhier gehabtes
Frucht Berain" besessen hatte (Leutrum, S. 3695).
Schon 1590 lassen sich die Edlen von Baden mit einem 52 Jucharten großen Gut
in Welmlingen nachweisen (Lkr.-Lö I, S. 727). Dieses Herrengeschlecht darf nicht
mit den Markgrafen von Baden verwechselt werden.
Klosterbesitz
Gnadenthal
1811 wird beim „Eichwald" an der „Alten Landstraße" der heute amtliche Flurname
„Gnadenthal" erwähnt. Dieser Wald gehörte dem Basler Kloster St. Paul im
Gnadenthal, das in der Spalenvorstadt an der Stelle der 1892 errichteten Gewerbeschule
stand.
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