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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
75.2013, Heft 1.2013
Seite: 40
(PDF, 39 MB)
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Rötteln. Dank seines Reichtums konnte er nach und nach weiteren Grundbesitz in
der unmittelbaren Umgebung erwerben und das Hofgut beträchtlich erweitern. Im
Jahre 1705, an Ostern, stiftete Reinau als Vogt von Tannenkirch für die dortige
Kirche „ein Maas - Kannten von Baslischem Zinn". Bald wurde auch ein eigener
Hauslehrer für seine große Kinderschar eingestellt, und dank guter Verbindungen
die Bedeutung des Betriebes immer weiter erhöht.

Der Hoferbe, ebenfalls Friedrich Reinhard genannt, baute besonders die Poststation
weiter aus und nannte sich fortan auch „Kaiserlicher Reichsposthalter". Ab
1745 hieß es dann „Markgräfliche Landposthalterei", und Reinau war „Großherzoglicher
Posthalter". Durch zweimaligen wöchentlichen Postritt blieb so die Obere
Markgrafschaft mit den übrigen markgräflich-durlachischen Gebieten verbunden
. Gleichzeitig war er aber auch wieder Vogt von Tannenkirch. Manche Bürger
in Tannenkirch hätten ihren Vogt zwar lieber im Dorf präsent gehabt, trotzdem
wurde aber 1740 entschieden, dass Reinau Vogt bleiben soll, „da Kaltenherberg an
der Landstraße liege und in Kriegszeiten unbedingt ein Vorgesetzter dort sein müsse
". Der Stabhalter als Stellvertreter hatte seinen Wohnsitz in Tannenkirch.

Reinau heiratete in erster Ehe eine Tochter des Lörracher Mühlenbesitzers und
Wirts Caspar Brödlin. Nach deren Tod ehelichte er am 10. 5.1729 die jüngste
Tochter des Steinener Pfarrers Sebastian Martin Mauritii. Die Ehefrau war trotz
des großes Reichtums großzügig und beliebt, so heißt es im Kirchenbuch: „Sie
war eine große Wohltäterin der Schwachen und der Armen, Gott wird sich ihrer erinnern
". Die Familie gehörte jetzt zweifelsohne zum sogenannten „Markgräfler
Dorfadel", und eine gut eingefädelte Heiratspolitik zeigt uns, dass sicher nicht immer
nur Liebe mit im Spiel war, sondern vor allem auch pure Geschäftspolitik.
Die folgenden Generationen auf dem Hof gut verheirateten sich u.a. in folgende
angesehene Geschlechter des Markgräflerlandes: Schnaufer in Rümmingen, Muser
in Auggen, Gmelin in Brombach, Blankenborn in Obereggenen, Fünfgeld in Buggingen
. Man zählte also zum wohlhabenden Bürgertum im Markgräflerland.

Übersicht über die jeweiligen Eigentümer der Familie Reinau auf der Kalten-
herberge

(T. = Tannenkirch)

I. Generation

Reinau, Friedrich Reinhard, Wirt * um 1663 Schlettstadt/Elsass, f 8.4.1736 T.

00 28.5.1686 mit Sutter, Verena ~ 10.5.1668 Schopfheim, f 18.12.1724 T.

II. Generation

Reinau, Friedrich Reinhard, Wirt und Posthalter * 12.9.1695 T., f 14.4.1758 T.

1 oo 16.8.1718 T. mit Brödlin, Kunigunde * 5.2.1691 Lörrach, f 24.9.1726 T.

II oo 10.5.1729 T. mit Mauritii, Anna Maria ~ 28.2.1697 Steinen, t 25.1.1762 T.

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