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Das Universalgenie Max Laeuger
Elisabeth Kessler-Slotta13 beginnt ihren Aufsatz über Max Laeuger mit folgender
Feststellung: „Mit der Universalität seines Schaffens gehört Max Laeuger zu
den großen Künstlerpersönlichkeiten des frühen 20. Jahrhunderts." Im weiteren
Verlauf ihrer Abhandlung zählt sie seine Berufsschwerpunkte auf: Er war Zeichner
, Maler, Kunstpädagoge, Kunstgewerbler, Baumeister, Innenarchitekt, Gartengestalter
, vor allem aber Keramiker, wobei er auch in diesem Arbeitsfeld gleichzeitig
als Autodidakt und Wegbereiter glänzte, weil er in der Töpferei den Stil seiner
Zeit entscheidend prägte. Lörrach, Kandern und Karlsruhe zählten zu den zentralen
Stationen. Seine großen Betätigungsfelder waren schon seit 1900 Weltausstellungen
, beispielsweise in Paris und Brüssel, deren Innenausstattung in seinen Händen
lag. Aber auch auf dem Gebiet des Villenbaus, inklusive Parkgestaltung, hatte
Max Laeuger schon früh Erfahrungen gesammelt, so, um nur eine zu nennen, die
Villa Langmatt in der Stadt Baden (CH). An dieser Stelle wenden wir uns wieder
Laeugers Ziehbruder Karl zu.
Karl Küchlin, der Begründer der Basler Variete-Kunst
Um 1900 wurde in Basel das erste große Variete, das „Cardinal", eröffnet.
„Das Theater ging von der Freien Straße 36 durch bis an die Falkner Strasse 11.
Karl Küchlin, ein Deutscher, war der Unternehmer und alleinige Direktor. In späteren
Jahren wurde er nur noch Papa Küchlin genannt. Er hatte den Mut und die
Ausdauer, große Künstler nach Basel zu engagieren. Vordem war diese Art Kunst
ja nur in einem durchreisenden Zirkus zu sehen. Karl Küchlin sollte seinen Mut
auch nie bereuen. Sein selbst zusammengestelltes Programm, das auch Opern und
Operetten enthielt, kam beim Basler Publikum gut an." Es florierte und hatte den
Anschein, dass nichts mehr fehl gehen konnte. Doch ohne Störung ging es auf die
Dauer nicht. Das Haus selbst gehörte der damals am Zentralbahnhof gelegenen
Brauerei Cardinal. Mit der Eigentümerin gab es häufigen Streit um den Mietzins.
Schon seit 1905 schlug sich Küchlin mit den seiner Meinung nach überrissenen
Mietzinsforderungen herum. Er empörte sich und sah sich gezwungen nach etwas
anderem Ausschau zu halten. Eine Liegenschaft in der Steinenvorstadt schien ihm
geeignet und er wagte einen großen Schritt, zumal im „Cardinal" aufgrund des
großen Zuschauerinteresses ein Ausbau nötig geworden wäre.
Das Küchlin-Variete-Theater in der Steinenvorstadt
Am 1. Mai 1909 kaufte Karl Küchlin die Liegenschaften Nr. 55/57 in der Steinenvorstadt
, wie das Kantonsblatt vermeldete. Hier sollte sein Küchlin-Variete-
Theater entstehen.
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