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das, was er erreicht hat, spricht er wenig, wie er auch sein segensreiches soziales
Wirken immer verschwieg. Davon erhielten wir einen Beweis, als vor wenigen
Jahren vor den Toren Basels der Zirkus Barum in den Konkurs kam und das
Schicksal von Menschen und Tieren ungewiss war. Wo sich andere mit ihrer Hilfe
hervortaten, wirkte er ganz in der Stille. Wir, die wir zu jener Zeit mehrmals über
die Grenze fuhren, um ihn in seinen Bestrebungen nach Möglichkeit zu unterstützen
, hatten dabei die beste Gelegenheit, zu sehen, mit welcher Liebe er sich bis
zum Schluss aller Lebewesen des Zirkus Barum annahm"21, schrieb der Basler
Journalist „H. Br." in der National-Zeitung am 28. 5. 1934.
Wer hätte daran gedacht, dass sein zeitliches Ende schon so nahe stand. Am 30.
Juli 1935 starb er. Auf dem großen Basler Friedhof am Hörnli wurde er beigesetzt
.22
Unverhoffte Fundstücke in einem alten Fotoalbum
Auf der Suche nach weiteren Quellen führte mich der Weg schon 2007 hinauf
ins Dorf Horben. Auf dem Friedhof sprach ich ein Ehepaar an, das gerade dabei
war, ein Grab für Allerheiligen zu richten. Ob sie mit dem Namen Karl Küchlin etwas
anzufangen wüssten, wollte ich wissen. Frau Amann23 nickte mit dem Kopf
und erwähnte die Küchlin Villa und vieles andere mehr. Das Ehepaar nahm sich
Zeit und lotste uns auf verschlungenen Wegen zu dem Schmuckstück unten im
Tal. Wir tauschten unsere Anschriften aus und verabschiedeten uns. Einige Wochen
später meldete sich Frau Amann am Telefon und sprach von alten Unterlagen
des Karl Küchlin, die ich abholen könne, wenn sie mich interessierten. In einem
alten Fotoalbum befanden sich u. a. fünf handgeschriebene Briefe von Karl Küch-
Abb. 13: Zur Kur in Bad Nauheim
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