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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
75.2013, Heft 1.2013
Seite: 124
(PDF, 39 MB)
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auch im Oktober als Zeuge bei der Kirchweihe des Klosters St. Peter auf.18 Eine
weitere mögliche Erwähnung Walchos findet sich in einer Urkunde vom Februar
1113, in der ein „Walcho von Staina" genannt wird.19 „Staina" finden wir auch
später in Walchos Schenkungsurkunde, es handelt sich dabei um den Ort Steinen,
an dem er sich drei Jucharten Besitz vorbehielt. Dies ist ein Indiz dafür, dass Walcho
von Staina mit Walcho von Waldeck identisch ist. Gegenstand der Urkunde
vom Februar ist eine Schenkung durch das Bistum Basel an das Kloster St. Blasien
, geschenkt wird ein Gut in Efringen. Auch dies würde wieder sehr gut zu Walcho
von Waldeck passen, hatte er doch selbst Besitz dort. Und auch die neben ihm
genannten Zeugen fügen sich passend ein: Genannt werden Adilgoz von Wehr,
Dietrich von Rötteln und Wigbert von Kaltenbach, allesamt Familien aus dem südlichen
Breisgau mit mehr oder weniger direkten Verbindungen zu den Waldeckern:
Mit den Herren von Wehr war Walcho wohl aufgrund der Schönauer Erbengemeinschaft
verwandt, mit den Röttlern treten spätere Waldecker mehrfach als Zeugen
auf, und die Kaltenbachs gehörten wie Walcho zu den Wohltätern des Klosters
St. Blasien. Dass der im Februar 1113 genannte Walcho von Staina identisch mit
dem im April und Oktober genannten Walcho von Waldeck sein könnte, scheint
mir deswegen sehr wahrscheinlich.20 Walcho tritt also im Jahr 1113 mehrmals auf,
in späteren oder früheren Urkunden ist von ihm allerdings nie die Rede.

Neben diesen urkundlichen Erwähnungen besteht eine spätere Quelle21, die das
Wappen Walchos beschreibt: Im Schild ein schwarzes Andreaskreuz auf gelbem
Grund, darüber ein Mannleib, dessen Kleidung das gleiche Wappenbild wie der
Schild aufweist, und der einen schwarzen Bischofshut trägt. Das schwarze Andreaskreuz
auf gelbem Grund diente dem Kloster St. Blasien in der Folge dann auch
als Wappen des Amtes Basel.22

Den Namen der Burg Waldeck hat Christian Adolf Müller23 dahingehend gedeutet
, dass er von dem Namen Walcho herrühren könnte und sich von Walcheck zu
Waldeck verschob. Problematisch erscheint mir bei dieser Deutung, dass der
Name Walcho kein wirklicher Leitname des Geschlechtes gewesen zu sein scheint.
Von den namentlich bekannten Familienangehörigen trug nur der 1113 Schenkende
diesen Vornamen, und von ihm kann der Familienname nicht herrühren, da bereits
seine väterlichen Vorfahren als „de Waldekko" genannt werden.

Heinrich und Trautwein: Die Letzten ihres Geschlechts

Weitere Familienangehörige sind Trutwin (Trautwein) und Heinrich von Waldeck
. Beide erscheinen in einer Urkunde des Jahres 1139 als Zeugen für eine
Schenkung an das Priorat Zell (später St. Ulrich).24 Neben ihnen werden weitere
Adlige aus dem Südschwarzwald als Zeugen genannt, so zum Beispiel Dietrich
von Rötteln und Adelbert von Eichstetten. Dass es sich bei Trautwein und Heinrich
um Angehörige der im Wiesental begüterten Familie handelt, wird endgültig
klar durch eine weitere Urkunde aus dem Jahr 1149. Darin bestätigt König Konrad

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