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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
75.2013, Heft 1.2013
Seite: 143
(PDF, 39 MB)
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alhie zu Hauwingen sampt 2 seiner lieben Kinder Christoph und Margaretha, welcher
den 1. Augusti dieses 1635. Jahr selig in seinem Herren Christo eingeschlafen
, seines Alters im 35., seines Predigtambts im 11., seines Ehestandts im 10.
Jahr. Denen Gott Gnad. Amen." 14

Brombach

Aus Besigheim kam 1590 Pfarrer Johann Jüngling, doch nur vier Jahre waren
ihm hier vergönnt. Zu seinem Tod 1594 heißt es: „Durch grassierende Sucht der
Pestilenz außer diesem zergänglichen Leben hin genommen und in die unendliche
Ewige Freud ungezweifelt versetzt worden." Wer von der Pfarrgemeinde mit ihm
das Leben ließ, ist nicht notiert. Genauso wenig ist über die Pest der Jahre 1610
und 1611 bekannt. Pfarrer Michael Leser d. J. (1601-1622) verschweigt die Pest.
Mit dem Jahr 1629 kehrt die Pest in den Ort zurück, dann folgen die Jahre der
Flucht nach Basel, wo es unter den Flüchtlingen wenige Überlebende gibt. Seit
1631 betreute Magister Georg Reiß bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges die
Bewohner des durch Brand zerstörten Dorfes. Die 50 Familien blieben zwei Jahre
ohne Seelsorger, weil Reiß nach Kandern versetzt wurde.15

Stetten

Bevor Pfarrer Johann Klemm 1635 Aufzeichnungen im Kirchenbuch über
Krieg und anderes Unheil aufnahm, muss an die Pestjahre von 1610 und 1629
erinnert werden, zu denen es keine Einzelheiten gibt. Seit 1632 gehen die erhöhten
Todeszahlen auf die Pest zurück. Die durchschnittliche Zahl von Stetten lag
bei vier Toten im Jahr. Wenn zwischen dem 20. Februar und dem 29. April 1636
plötzlich acht Tote notiert werden bei insgesamt zehn für dieses Jahr, dann kann
nur die Pest die Ursache gewesen sein. Als 1666 in Basel die Pest ausbrach,
wurde diese auch in Stetten eingeschleppt. Obwohl im Totenbuch bei den 22 Toten
dieses Jahres keine Todesursache angegeben ist, bleibt keine andere Deutung
als die Pest.16

Ober-Tüllingen

Auch wenn die evangelischen Gläubigen nicht gern an Bräuche vor der Reformation
anknüpfen, wurde doch für die evangelische Pfarrkirche eine Glocke im
Jahr 1697 angeschafft, die mit einer zweizeiligen Alphabetreihe: A-L und M-X
geziert ist. Bekanntlich haben solche Buchstabenketten beim Läuten die Kraft ausgeströmt
, Dämonen zu vertreiben. Da die Pest als Dämon galt, waren solche Glocken
ein bevorzugtes Mittel, um die Pest vom Ort fernzuhalten.

Tumringen

Als 1348 die Pest in Basel herrschte, kann es sein, dass wegen der Nähe zur
Stadt eine Übertragung nach Tumringen möglich war. Sehr stark war das Dorf
1629 betroffen. Im weiteren Verlauf des Dreißigjährigen Krieges setzte dann die
Flucht nach Basel ein, wo viele dann der Pesttod holte.17

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