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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
75.2013, Heft 1.2013
Seite: 181
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Abb. 18: Gründungsbild der Wallfahrt (Todtmoos)

nit geschwind genug - mit jhrem Flugg dissem Übel zu endtfliegen - der Dampff
thäte sie obereylen - hinunder zihen - vnd erstecken."

Dem wurde ein Ende gesetzt, als 1255 Pfarrer Dietrich von Rickenbach eine Vision
hatte. Die Muttergottes schickte ihm einen Wanderer, mit dem zusammen er
einen mit einem Kreuz bezeichneten Baum fand, wo er mit Hilfe von Graf Rudolf
von Habsburg eine Kapelle baute. In der Kapelle wurde ein Gnadenbild aufgestellt
. Das Standbild trägt jetzt einen Schutzmantel und ist gekrönt. Unter dem
Mantel ist Christus geborgen, dessen dornengekröntes Haupt herausragt. Erster
Wallfahrtspfarrer wurde 1268 Pfarrer Dietrich.84 Auch in Pestzeiten galt die Wallfahrtskirche
von Todtmoos als Zufluchtsort. Wer der Meinung ist, dass mit dem
Ende der Pestzeiten auch die Wallfahrten, die damals als Gelübde abgehalten wurden
, vorbei seien, muss umdenken. Ob die Wallfahrt der Einwohner (80 bis 100
Teilnehmer) von Hornussen im Fricktal (Schweiz) seit 1410 stattfindet, ist nicht
dokumentiert. Aber im Jahrzeitenbuch der Pfarrei lässt ein Eintrag vom L. Juni
1609 erkennen, dass „wir nach altem bruch gen Dottmoß mit Chrütz gangen". Solange
das Verbot von Kaiser Joseph II. galt, fand die Wallfahrt nicht statt, aber danach
wurde das Gelübde wieder erfüllt. Eine holzgeschnitzte Relieftafel neben
dem Altar der rechten Seitenkapelle erinnert an die Wallfahrt. Die Strecke von
Hornussen nach Todtmoos ist auch heute noch dieselbe. Da es sich um einen Gebetsmarsch
mit Kreuz und Fahnen handelt, wird dieser vor Laufenburg (Schweiz)
aufgelöst und dann die Grenze überschritten.

Dann sammeln sich die Teilnehmer wieder zwischen Murg und Hänner. Von
Oberwihl geht es über die Katzenstieghöhe und Giersbach mit Pausen zur Freiwaldkapelle
oberhalb von Todtmoos, ab hier wird strenge Prozessionsordnung eingehalten
, dann ist der Empfang durch die Todtmooser Ministranten und Beglei-

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