http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2013-01/0194
Abb. 23: Platz bei der Sekretine in Auggen
Gemeind Auggen wegen der läidigen Seuch bannisiert gewesen. Auß allem Creutz
aber hat mir GOtt allwegen wiederumb gnädig auffgeholffen." Ob Anna Maria,
22-jährige Tochter des Balthasar Muser und der Anna Maria Knapp, die Pest aus
Basel mitbrachte, ist nicht bekannt, aber sie war die erste, die im Oktober 1667 daran
starb.113 Bis zum Jahresende gab es 26 Tote, davon 20 an der Pest Verstorbene.
Als Maßnahme, die Pest zu bekämpfen, wurde das Dorf bannisiert. D. h., niemand
von einem anderen Ort wurde gestattet, nach Auggen zu kommen, und die Bewohner
von Auggen durften ihr Dorf nicht verlassen. Es wurde so unmöglich gemacht,
dass Gesunde draußen mit Kranken drinnen zusammen kamen. Für die Auggener
drohte allerdings die Ansteckungsgefahr weiterhin. Im Jahr 1668 kamen 54 Pestfälle
dazu. Es schien ungefähr im Februar ein Ende erreicht zu sein, aber im März
ging es weiter. Gmelins Tochter Anna Juditha starb am 4. März in diesem Jahr,
ebenso vier seiner Enkel. Gmelins Frau war erkrankt, aber wurde wieder gesund.
Im Gefolge der Pest gab es das sogenannte nicht immer tödliche Hauptweh und
die Gichter, vielleicht war Gmelins Frau davon befallen. Um einen Vergleich zu
den durchschnittlichen Todeszahlen zu haben, seien dafür die Jahre 1652 mit 11,
1653 mit 14, 1665 mit 13 und 1666 mit 22 Beerdigungen angegeben.
Ähnlich wie am Übergang vom Badischen nach Basel der Güteraustausch möglich
war, wurde auch in Auggen ein Platz bestimmt, wo die Dorfbewohner Nahrungsnachschub
usw. von den Nachbardörfern erhielten. An der Hacher Schrennen
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