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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
75.2013, Heft 1.2013
Seite: 194
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2013-01/0196
ster Ehe mit Catharina Föcklerin 22 in
der anderen mit Rosina Barbara Lutzin
32 Jahr lang Christlich hausgehalten

23 Kinder erzeugt und 52 Enckel
auch 19 UhrEnckel erlebt. Ligt sambt

beiden Eheweibern nächst allhie
begraben der frölichen Auferstehung

wartend."

Buggingen

Mehrmals, aber ohne nähere Angaben, wird von der Pest im 16. Jahrhundert berichtet
: 1529, 1535, 1541 und 1545. Es muss mit einer größeren Anzahl Toter gerechnet
werden, denn der Kirchhof war für Beerdigungen nicht ausreichend, der
Friedhof musste immer wieder aufgefüllt werden, um Platz für Gräber zu schaffen.
Nach der Jahrhundertwende, als die Zeiten mehr und mehr zum Krieg hindeuteten,
wurde die männliche Bevölkerung, die zum Waffendienst eingezogen werden konnte
, gezählt. Von diesen 102 Männern überlebten den Krieg 50. Wahrscheinlich ging
der Verlust auf Kriegshandlungen und Hunger, weniger auf die Pest zurück. Im Oktober
1628 begann die Pest und dauerte bis Februar 1630. Von den 800 zum Kirchspiel
- auch an Seefelden ist dabei zu denken - gehörenden Personen erlagen 217
der Seuche. 151, davon 80 Kinder, sind die Pesttoten im Jahre 1629. Im Vergleich
dazu gab es sonst durchschnittlich 15 bis 20 Beerdigungen im Jahr. In den Jahren
1633 und 1634 kehren mit der Pest zusammen das gefürchtete Hauptweh und Fieberkrankheiten
zurück.118 Diese Todesfälle aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges
finden vielleicht durch den Fund, den der Betberger Pfarrer Müller 1830 gemacht
hatte, eine Bestätigung. Bei Grabungen im Hof des Pfarrhauses stieß der Pfarrer an
der Friedhofsmauer auf eine Anzahl Skelette von Erwachsenen und Kindern. Weil er
aber nichts weiter über diese Knochenansammlung äußert, kann nur vermutet werden
, dass es sich um ein Pestgrab handelte.119 Nicht mehr zur Bugginger Pestgeschichte
gehört der Hinweis auf das Mosaikbild des Bernhard von Baden an der katholischen
Marienkirche. Es soll nicht an seinen Pesttod erinnert werden, sondern
sein Bild gilt eher als Aufruf zu seiner Verehrung und zur Unterstützung der Bitte
um Heiligsprechung. Bernhard von Baden (1428-1458) starb auf einer seiner vielen
Gesandtschaftsreisen an der Pest in Moncalieri (Italien). Entworfen wurde das Mosaik
von Edzard Seeger (München) und ausgeführt von Robert Sperlich.120

194


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