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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
76.2014, Heft 1.2014
Seite: 28
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2014-01/0030
Die damaligen Abortanlagen ohne Wasserspülung waren westlich über den Hof
in einem eigens dafür erbauten Häuschen untergebracht. Diese Abortanlage befindet
sich noch am gleichen Ort und zeigt dem heutigen Besucher die damaligen hygienischen
Verhältnisse.

Zu dem Gasthaus „zur Krone" gehörten im 18. und 19. Jahrhundert umfangreiche
Liegenschaften. So führten eigene Felder, Äcker und Wiesen hinauf bis zum
heutigen Friedhof und hinab bis zur Köhlgartenwiese. Hinzu kam ein Eiskeller,
der sich ausgangs der Kurve von Tegernau Richtung Niedertegernau befand und
dort in den Berg getrieben war. Das Eis wurde im Winter aus dem Nonnenmatt-
weiher in Platten und Stücke geschlagen und diente in wärmeren Jahreszeiten für
die Kühlung des gebrauten Bieres und die leicht verderblichen Lebensmittel. Der
Eiskeller musste in den 60er Jahren der Verbreiterung der Straße weichen.

Ab dem Jahre 1863 wurde in Eigenregie der Familie Hug ein regelmäßiger Post-
und Fahrdienst nach Schopfheim zum Bahnhof eingerichtet. In den Jahren 1905
und 1906 hat man diese Strecke durch 2 motorisierte Omnibusse ergänzt. Geldgeber
waren die Familie Hug und Schopfheimer Geschäftsleute.

Die „Krone" war seit Anfang ihres Bestehens das erste Gastgeberhaus am Platze
und hatte keine zeitlichen Unterbrechungen wie bei den anderen Gasthäusern am
Ort (Löwen, Ochsen und Hirschen). Aufgrund der Größe und Ausstattung des
Gasthofes „zur Krone" war neben den Angehörigen der Familie Hug auch Fremdpersonal
beschäftigt. So konnten der Gasthof und die Landwirtschaft, die eigene
Fleisch- Wurst- Brotherstellung, die Brauerei, der eigene Fahrdienst nur mit zusätzlichem
Bedienungspersonal und Taglöhnern sowie Knechten und Mägden bewirtschaftet
und bewältigt werden. Das Gasthaus blieb fast 2 Jahrhunderte bei der
Familie. Da auf dem Grund und Boden ein ewiges Real-Recht ruhte, musste die
Familie Hug bei internen Generationswechseln keine formelle Anzeige tätigen. So
kann bei den ersten Hug-Wirten nicht immer zeitlich genau die Übernahme auf
den Nachfolger datiert werden. Im Jahr 1735 war Hartmann Hug der erste Kronenwirt
. Ihm folgte 1759 Johannes Hug, 1770 Friedrich Hug, 1793 Otto Hug und
1845 Johannes Hug. Am 16. Dezember 1870 übernahm Johannes Hug II das elterliche
Erbe und als letzter in der Familienreihe am 28. Dezember 1901 Johannes
Hug III. Er heiratete im gleichen Jahr Anna Schlageter von Elbenschwand. Ihm
blieben nur 6 Ehejahre als Kronenwirt. Ein schweres Krebsleiden beendete im
Jahre 1907 seinen Lebensweg. Seine Witwe Anna bewirtschaftete einige Jahre danach
allein das Gasthaus. Im Jahre 1912 nahm die Kronenwirtin Anna Hug den in
Gresgen geborenen und in Elbenschwand-Langensee aufgewachsenen Müller Lorenz
Reif zu ihrem 2. Ehemann, und beide betrieben die „Krone" bis Ende Dezember
1919, wobei in der Zeit von Februar 1913 bis Februar 1914 ein Pächter namens
Wilhelm Stürzinger als Kronenwirt zum Einsatz kam.

Ab Januar 1920 erwarb kurzfristig die Kusine von Anna Reif, verw. Hug, Frau
Lina Hassler, geb. Bauer zusammen mit ihrem Ehemann Eugen Hassler das Gasthaus
. Doch es waren keine guten Haushalter. Der Kauf der „Krone" wurde noch
vor Jahresfrist 1920 rückgängig gemacht.

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