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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
76.2014, Heft 1.2014
Seite: 94
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-2014-01/0096
nahen Jagdschloss Kohlau Mitglieder der Familie von Marckloffski geboren wurden
.15) Insofern konnte dadurch zumindest der Ortsname SONAU auf dem Epitaph
indirekt als mehrfach genutzter Begräbnisort des Adelgeschlechts von Marckloffski
bestätigt werden.

Ganz offensichtlich war es auch bei dieser Familie - wie überhaupt bei Adelsgeschlechtern
jener Zeit - üblich, die gestorbenen Familienmitglieder in Form von
Epitaphen, geschmückt mit ihrem Wappen zu ehren. Und offenbar auch - wie in
Neuenweg - an den Seitentüren. Dass die für uns unglaubliche Geschichte von der
Nutzung von Grabsteinen beim Bau einer neuen Straße bereits schon historische
Vorläufer hatte, belegt auch der Hinweis in der Familienchronik: „...Grabsteine
mit dem Wappen und zwar auf dem Friedhofe vor der Seitentüre der Kirche. Wie
in einem Inventar vom Jahr 1805 zu lesen ist, bezeichnete die Stelle einen Grabstein
mit dem Wappen der Marcklowski, der aber nicht mehr vorhanden ist. Wahrscheinlich
wurde er, wie andere auch, zur Pflasterung der Kirche verwendet."16)

Wir hatten jetzt relativ viele Informationen über die Adelsfamilie Marckloffski,
aber keine wirklichen Quellen über Johann von Marckloffski. Die Entscheidung,
weiterzumachen oder aufzugeben, stand spürbar im Raum. Doch wie die berühmte
Kerze als Licht am Ende eines Tunnels erhielten wir in dieser angespannten Phase
endlich die entscheidende Mitteilung aus dem Sächsischen Hauptstaatsarchiv in
Dresden: Im dortigen Bestand 11246 ist Johann von Marckloffski namentlich und
entsprechend seines Geburtsdatums sowie seiner militärischen Laufbahn eindeutig
in den Ranglisten nachweisbar:

„Nr. 3: Rangliste 1681-1694 aus Musterlisten: Bl. 12 - Dienstgrad: Korporal
(1682), Truppenteil: Kurprinzliche Leibgarde zu Ross, Garnison: Osterwiese bei
Dresden,

Nr. 2, Musterliste, Bl. 63 - Dienstgrad: Korporal (1687), Truppenteil: Leib-Trabanten
-Garde (zu Ross), Musterliste: Nr. 15, Blatt 77 - Dienstgrad: Korporal
(1688), Truppenteil: Leib-Trabanten-Garde zu Ross, Musterliste: Nr. 18."17)

Der Durchbruch war geschafft und damit auch die Entscheidung als Projektleiter
, persönlich nach Dresden ins Sächsische Hauptstaatsarchiv zu fahren, um nun
dort gezielt nach Johann von Marckloffski zu suchen.

Eine Woche lang wurden die für uns wichtigen Akten intensiv gesichtet und ausgewertet
. Darunter der gesamte Bestand des Generalkriegsgerichts sowie des Geheimen
Kriegsratskollegiums, auch mit den Akten über die Beteiligung kursächsischer
Truppen an der Rheinkampagne gegen Frankreich und sämtlichen Musterungslisten
. Genauso wie die Akten aus dem Archiv der Geheimen Kriegskanzlei
ab 1634 und dem Generalkriegskommissariat.

Wobei der Eintrag: „Nr. 2: Rangliste 1656-1692: Bl. 58 - Truppenteil: Leibregiment
zu Fuß Kurprinz, Dienstgrad: Lieutenant zu Fuß (Patent: 21. August 1689),
ist im August 1691 erstochen worden, Bl. 83 - Dienstgrad: Fähnrich (Jan. 1689)18)
natürlich sofort auffiel: Nicht nur die Tatsache, dass Johann von Marckloffski einem
Totschlag oder Mord zum Opfer fiel, sondern sofort auch, dass das hier als
amtlich eingetragene Sterbedatum nicht identisch mit dem Sterbedatum war, das

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