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mermonaten viele Ausflügler, die sich an der frischen Milch, am selbst hergestellten
Käse, an anderen köstlichen landwirtschaftlichen Erzeugnissen sowie auch an
Wein und Bier labten. Damals war man noch bescheiden und mit einem Vesper
aus Brot, Käse, Speck und Eiern zufrieden. Zum Trinken gab es einen Schoppen
Most, einen Selbstgebrannten Schnaps oder ein Viertele Wein. Bier wurde nur zu
besonderen Anlässen ausgeschenkt. Vollmer liebte es gar nicht, wenn viel Betrieb
herrschte. „Ruhige gemütliche Abende" waren ihm ein Genuss.
Für neue Techniken war Jakob Friedrich Vollmer sehr aufgeschlossen. So beabsichtigte
er Schwand mit Strom zu versorgen und befasste sich mit dem Bau eines
kleinen Kraftwerkes. Vom Winkel, dem heutigen Fischweiher von Werner Knoll,
wollte er das Wasser durch einen Graben auf den Buck leiten, dann durch eine
Rohrleitung in den Schwander Bach hinunter auf eine Turbine, um so Strom zu erzeugen
. Aber das Wasser war für dieses Vorhaben zu knapp. Unterdessen plante
man das Kraftwerk „Köhlgartenwiese". Vollmer ist von der besseren Lösung begeistert
gewesen und unterstützte dieses Projekt tatkräftig.
Aber auch gegenüber anderen technischen Neuerungen dieser Zeit war er sehr
aufgeschlossen. Als Gemeinde- und Kreisrat verfolgte er unter anderem die Idee,
das Kleine Wiesental mit einer Bahnverbindung zu versorgen. Die Bahnlinie sollte
von Gündenhausen bis kurz vor Neuenweg, dann durch einen Tunnel durch den
Belchen bis ins Münstertal und nach Krozingen oder Schallstadt führen. Das wäre
eine ideale Verbindung nach Freiburg gewesen. Der Erste Weltkrieg verhinderte jedoch
den Bau. Nach dem Krieg wurden Omnibusse zur Personenbeförderung eingesetzt
.
Abb. 4: Vollmerhütte in der Leimgrube
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