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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
76.2014, Heft 1.2014
Seite: 158
(PDF, 41 MB)
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Abb, 12: Stetten mit Fridolinskirche, um 1910
(Museum am Burghof, Foto Hügin, FLöG 434)

hat."22 Allerdings hatte die konfessionelle Spaltung zwischen Lörrach und Stetten
im 19. Jahrhundert doch noch große Bedeutung. So wehrten sich viele Lörracher,
als in der Stadt eine katholische Kirche gebaut werden sollte. Die war notwendig
geworden, da durch die Industrialisierung viele katholische Schwarzwälder in der
Stadt Arbeit gefunden hatten. Die sollten doch nach Stetten in die Kirche gehen,
war die Meinung vieler. 1867 konnte die Bonifatiuskirche dann aber doch eingeweiht
werden, ausgerechnet durch Arbeiterbischof Ketteier aus Mainz.

„Der Bürgerausschuß Stetten hat in einer Sitzung vom 4. Juni 1904 die Frage
der Auflösung unserer Gemeinde und deren Angliederung an die Stadt Lörrach
ventiliert, sie durch Mehrheitsbeschluß im Prinzip bejaht, und in der Folge den unterzeichneten
Gemeinderat beauftragt, hierwegen mit dem verehrlichen Stadtrat
Lörrach in Unterhandlung zu treten."23 Der ehemalige Sperrriegel wollte sich freiwillig
mit dem Sitz des ehemaligen markgräflichen Oberamts vereinigen, von dem
ja einige heftige Aktionen gegen Stetten ausgegangen waren. Doch die Industrialisierung
mit gestiegener Einwohnerzahl und dem Neubaugebiet Neustetten hatte
den Ort, der keine größeren Gewerbebetriebe und damit wenig Steuereinnahmen
hatte, an den Rand seiner finanziellen Möglichkeiten gebracht. 1908 wurde die
Vereinigung vollzogen, gut einhundert Jahre nach der Zugehörigkeit zum Großherzogtum
Baden. Es sollte die einzige freiwillige Eingemeindung eines ehemaligen
selbstständigen Ortes mit der Stadt Lörrach bleiben. Die Eingemeindungen
mit den wie Lörrach früher ebenfalls zur protestantischen Markgrafschaft Baden-
Durlach gehörenden Orte gestalteten sich wesentlich schwieriger. Tüllingen und
Tumringen wurden 1935 Opfer der von den Nationalsozialisten betriebenen Zent-

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